US-Präsident Joe Biden wird nach seiner Isolation aufgrund einer Corona-Erkrankung heute nach Washington zurückkehren. Dies geht aus dem täglich vom Weißen Haus veröffentlichten Terminplan des 81-Jährigen hervor. Biden verlässt am Mittag seine Privatresidenz in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo er seit letztem Mittwoch wegen seiner Infektion isoliert war. Sein Leibarzt berichtete, dass die Symptome nahezu vollständig abgeklungen seien und Biden auf dem Weg der Besserung sei. Unklar bleibt jedoch, ob Biden weiterhin mit dem Virus infiziert ist.
Welche spezifischen Termine Biden diese Woche wahrnehmen wird, ist bislang nicht bekannt - auf dem Plan steht lediglich sein reguläres tägliches Briefing. In der Stadt befindet sich derzeit auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der am Mittwoch vor beiden Kongresskammern sprechen wird. Ein Treffen mit Biden war ursprünglich für heute vorgesehen. Zusätzlich hatte Biden angekündigt, seine Beweggründe für den Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen diese Woche näher darzulegen.
Kurz vor Bekanntgabe seiner Rückkehr nach Washington schaltete sich Biden telefonisch bei einem Besuch von Kamala Harris in der Wahlkampfzentrale der Demokraten zu. Er richtete sich mit unterstützenden Worten an die Anwesenden und versprach, in den kommenden Wochen „komplett involviert“ zu sein. „Ich werde da draußen mit Kamala Wahlkampf machen“, sagte Biden. „Ich werde wie ein Wilder arbeiten, sowohl als amtierender Präsident, um Gesetze durchzubringen, als auch im Wahlkampf.“ Sein Ziel sei es, in seiner verbleibenden Amtszeit „so viel wie möglich zu erreichen, sowohl in der Außen- als auch in der Innenpolitik“.
Während des Auftrittes von Harris blieb Biden zugeschaltet, hörte ihre Rede und kommentierte diese an einigen Stellen. Es war das erste Mal seit seinem Rückzug aus dem Rennen, dass die Stimme des Präsidenten öffentlich zu hören war. Seine Entscheidung hatte er schriftlich aus der Corona-Isolation heraus verkündet.