Ein neues Kapitel beginnt für Joby Aviation: Um die Kassen zu füllen, hat sich das Unternehmen entschieden, zusätzliche Aktien zu verkaufen, was zur Folge hat, dass der Wert jeder bestehenden Aktie ein Stück weit sinkt. Diese Entscheidung führte zu einem deutlichen Kursrutsch von 14 Prozent für Joby Aviation an der Börse.
Joby Aviation gehört zu den wenigen Firmen, die die Entwicklung kleiner, elektrischer Fluggeräte vorantreiben. Diese sogenannten eVTOLs (electric Vertical Take-Off and Landing) sollen sich eines Tages über Staus hinwegsetzen und den Pendlerverkehr von Außenbezirken zu wichtigen Flughäfen erleichtern. Trotz sichtbarer Fortschritte von Joby ist die Technologie bislang nicht marktreif und der Weg zur regulatorischen Zulassung bleibt herausfordernd und kostenintensiv.
Das Unternehmen hat angekündigt, 40 Millionen zusätzliche Aktien zu einem Preis von 5,05 US-Dollar pro Stück anzubieten. Nach Abzug der Kosten rechnet Joby damit, 202 Millionen US-Dollar einzunehmen. Die Erlöse sollen in die Zertifizierung, den Aufbau der Produktion und die Vorbereitung der kommerziellen Aktivitäten fließen.
Eine solche Sekundärplatzierung führt oft zu einem kurzfristigen Kursrückgang, da sie zu einer Verwässerung der Aktien führt und in der Regel zu einem unter dem Marktpreis liegenden Preis angeboten wird. Dennoch sollten Anleger den langfristigen Blick bewahren. Gerade für ein vor Umsatzerlösen stehendes Unternehmen wie Joby ist die Kapitalaufnahme essenziell. Gemeinsam mit der bereits angekündigten Investition von 500 Millionen US-Dollar durch Partner Toyota Motor könnte dies Joby auf den Weg zur Solidität bringen.
Für risikobereite Anleger könnte die gegenwärtige Verzinsung ein Schritt in ein gut gemischtes Portfolio sein. Doch sei Sprichwörtliches "Startkapital" der neuen Aktien gleich den ersten Treibstofftropfen, um Joby wirklich in den gewinnträchtigen Himmel zu heben? Eine Frage, die es zu bedenken gilt.