Der Volatilitätsindex, bekannt als Angstbarometer der Wall Street, erreichte nach einer positiven Arbeitsmarktstatistik ein Dreimonatshoch. Auf der Suche nach Sicherheit in einer von Unsicherheit geprägten Börsenlandschaft reagierten Investoren mit verstärktem Kauf von Optionsscheinen.
Der Index, der die Nachfrage nach Absicherung gegen Kursverluste widerspiegelt, stieg um 1,1 Punkte auf 19,18 an und überschritt zeitweise die 20 Punkte, ein Signal für hohes Sicherheitsbedürfnis bei Anlegern. Trotz der Nähe des S&P 500 zum Allzeithoch vom Dezember zeigt der Anstieg des VIX, dass Marktteilnehmer zunehmend Risiken wahrnehmen.
Michael Purves von Tallbacken Capital Advisors kommentierte, dass steigende Volatilität und interessante Bewegungen an den Zinsmärkten erheblichen Druck auf die bereits hochbewerteten Aktienmärkte ausüben. Die Renditen der langfristigen US-Staatsanleihen erreichten nach beeindruckenden Jobzahlen mit 256.000 neuen Stellen ihr höchstes Niveau seit November 2023.
Hinzu kommt die Unsicherheit über mögliche finanzpolitische Auswirkungen der kommende Donald Trump-Administration, die Befürchtungen eines steigenden Haushaltsdefizits und wiederkehrender Inflation anheizt. Der erneute Anstieg der Treasury-Renditen, mit der 10-jährigen Anleihe knapp unter 5%, zwang Händler zum Handel von defensiven Optionsverträgen.
Gegen Mittag hatten 400.000 VIX-Call-Optionen den Besitzer gewechselt, ein Volumen, das 1,5-mal höher als der normale Handelstag ist. Mark Hackett von Nationwide beschreibt die Marktlage als deutlich risikoscheu, mit einer veränderten Anlegerversorgung. Die Verlagerung in der Marktstimmung und im Anlegerverhalten ist nicht zu übersehen.