19. September, 2024

Quartalszahlen 2024

Jobkatastrophe bei Infineon: Massenentlassungen drohen

Nach einer Serie von Umsatzrevisionen und angesichts globaler Wirtschaftsflaute kündigt Infineon umfangreiche Stellenkürzungen an.

Jobkatastrophe bei Infineon: Massenentlassungen drohen
Infineon steht vor einem beispiellosen Personalabbau: 1400 Stellen sollen gestrichen, weitere 1400 ins Ausland verlagert werden.

Die wachsenden Sorgen in der Technologiebranche haben nun auch den deutschen Halbleitergiganten Infineon erreicht. Angesichts schwacher Wirtschaftsaussichten und einer stagnierenden Nachfrage hat das Unternehmen seine Umsatzerwartungen erneut heruntergeschraubt und massive Stellenstreichungen angekündigt.

Wirtschaftlicher Gegenwind und strategische Neuausrichtung

Infineon, ein Schwergewicht in der Halbleiterindustrie, sieht sich weiterhin mit einer herausfordernden Marktlage konfrontiert. Der Konzernchef Jochen Hanebeck erläuterte, dass die erhoffte Erholung in den Kernmärkten nur schleppend vorangeht und die Lagerbestände die Nachfrage übersteigen.

Als Reaktion darauf korrigierte er die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023/2024 nach unten und passte sie auf etwa 15 Milliarden Euro an, was leicht unter den bisherigen Schätzungen von 15,1 Milliarden Euro liegt.

Sparprogramm und Stellenabbau

Parallel zu den finanziellen Anpassungen greift ein rigoroses Sparprogramm namens "Step-Up", das bereits im Vorfeld angekündigt wurde. Im Zuge dieser Maßnahmen wird Infineon 1400 Arbeitsplätze streichen. Zusätzlich werden 1400 weitere Jobs in Länder mit niedrigeren Lohnkosten verlagert.

Die Schritte, so Hanebeck, seien notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Interessanterweise schließt das Management betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland aus, was auf eine mögliche Verlagerung von Arbeitsplätzen hinweist, ohne die lokale Belegschaft direkt zu reduzieren.

Quartalsbericht und Ausblick

Das letzte Quartal brachte für Infineon einen Umsatzrückgang von neun Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, was leicht unter den Erwartungen lag. Die Verzögerungen bei der Auslieferung bestimmter Aufträge trugen zu dieser Entwicklung bei. Die Ergebnismarge fiel ebenfalls von 26,1 Prozent im Vorjahresquartal auf 19,8 Prozent. Für das kommende Abschlussquartal erwartet Infineon einen Umsatz von vier Milliarden Euro und eine stabile Ergebnismarge von 20 Prozent.

Marktreaktion und Investor Sentiment

Die Reaktion des Marktes auf diese Ankündigungen war prompt und deutlich. Infineon-Aktien gaben im frühen Handel um 3,7 Prozent nach, was die Unsicherheit der Investoren und ihre Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Ertragskraft des Unternehmens widerspiegelt.