Die DHL Group steht erneut im Fokus, nachdem der Gesamtbetriebsrat mögliche weitere Stellenstreichungen angekündigt hat. Geschäftsführer Thomas Held äußerte die Befürchtung, dass das bereits angekündigte Programm zum Stellenabbau von 8.000 Arbeitsplätzen möglicherweise nur der Anfang sei. Er sieht das Risiko, dass dies erst den Auftakt für einen noch drastischeren Abbau darstellt, die bis Ende des Jahres Realität werden könnten. Dies wäre besonders problematisch, da es sich dabei um sozialversicherungspflichtige und tarifgebundene Stellen handelt.
Held verweist auf eine Gesetzesreform, die kleineren Briefwettbewerbern der Deutschen Post Steuererleichterungen gewährt, welche bislang exklusiv dem Universaldienstleister zuteilwurden. Die Befreiung von der Umsatzsteuer für diese Akteure schafft laut Betriebsratschef einen erheblichen Standortnachteil und einen unfairen Wettbewerb. Er fordert von der Regierung, diesen Zustand zu revidieren und der Post erneut den Steuervorteil zu gewähren, den diese in Anbetracht ihrer flächendeckenden Verpflichtungen besonders benötige. Erst kürzlich wurde ein Tarifabschluss zwischen der Post und der Gewerkschaft Verdi vereinbart, der die Gehälter in den kommenden zwei Jahren um fünf Prozent erhöht.
Kritik hinsichtlich der aktuellen Entwicklung kommt zudem aus der SPD. Die Bundestagsabgeordnete Katja Mast äußerte ihre Bestürzung über das Vorgehen des Post-Managements und mahnte die Traditionsgeschichte des Unternehmens an. Fraktionskollege Sebastian Roloff unterstrich die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Post strukturell zu sichern. Gleichzeitig stellt er die Frage, wie die Post mit weniger Personal die ambitionierten gesetzlichen Anforderungen erfüllen kann. Roloff hofft, dass diese Personalabbau-Ankündigung die letzte ihrer Art für längere Zeit bleibt.