Der bekannte Einzelhändler für Handwerksbedarf und Stoffe, Joann, hat erneut Insolvenz angemeldet – nur ein Jahr nach seiner letzten. Das Unternehmen steckt in finanziellen Schwierigkeiten und verzeichnet weiterhin rückläufige Umsätze. Trotz dieser unerfreulichen Nachrichten bleiben die Läden geöffnet.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11, das am Mittwoch bei einem Gericht in Delaware eingereicht wurde, hat Joann Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zwischen 1 Milliarde und 10 Milliarden US-Dollar angegeben. Ziel ist es, die gerichtliche Genehmigung für den Beginn eines umfassenden Verkaufsprozesses aller Vermögenswerte zu erhalten. Gordon Brothers Retail Partners tritt hierbei als sogenannter "Stalking Horse Bidder" auf, wobei das Angebot durch bessere überboten werden kann.
Der erneute Insolvenzantrag von Joann reiht sich ein in eine Serie von Insolvenzen im Einzelhandelssektor, darunter auch bei Party City Holdco und Big Lots. Diese Entwicklungen sind durch Inflation sowie höhere Zinsen der vergangenen Jahre, die zwischenzeitlich auf historischen Höchstständen lagen, bedingt.
Bereits im Frühjahr 2024 hatte Joann ein ähnliches Insolvenzverfahren durchlaufen, um mit Unterstützung der Gläubiger eine Umstrukturierung durchzuführen. Nach nur sechs Wochen trat das Unternehmen damals mit deutlichen Verbesserungen in seiner finanziellen Struktur wieder aus dem Verfahren hervor. Allerdings führten rückläufige Verkaufszahlen in den letzten Monaten dazu, dass Joann Rabatte bei Lieferanten erbat und Berater zur Stabilisierung der Finanzen heranzog.