Die US-Wirtschaft hat im Jahr 2024 unerwartet positive Wachstumszahlen präsentiert, unterstützt von einem florierenden Technologiesektor und der verstärkten Investition in künstliche Intelligenz. Der S&P-Index befindet sich mit einem Anstieg von 25,9 % im steten Aufwärtstrend. Trotz der anfänglichen Rezessionsängste meldete das Bureau of Economic Analysis ein Wachstum des US-BIP von 3,1 % im dritten Quartal. Auch der Internationale Währungsfonds sieht in den USA mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 2,8 % für 2024 einen Lichtblick im Vergleich zu anderen Industrienationen.
Der Fortschritt im Technologiesektor mag beeindruckend sein, doch andere Wirtschaftsbereiche hinken hinterher. Der Industriesektor, der als Herzschlag der Wirtschaft gilt, zeigt Anzeichen von Schwäche. Während der breitere S&P-Index signifikante Gewinne verzeichnet, konnte der Industrieanteil mit 16,94 % nicht Schritt halten. Die hohen Zinssätze belasten diesen Sektor zusätzlich.
Jim Cramer, der bekannte Börsenexperte, hat ebenfalls diese Entwicklung beobachtet. An dem Tag, als die Federal Reserve die Zinssätze um 25 Basispunkte senkte, äußerte Cramer seinen Unmut über den Zustand der US-Wirtschaft. Er unterstrich die Notwendigkeit, sich auch auf andere Bereiche außerhalb der Technologie zu konzentrieren, und hob insbesondere Material- und Exportaktien hervor.
Cramer vertrat zudem die Ansicht, dass die aktuelle Wirtschaftsstruktur nicht nur von Quantentechnologie und innovativen Start-ups geprägt sei. Er bezweifelte die Schätzungen der Atlanta Fed für das vierte Quartal, die ein BIP-Wachstum von 3,2 % vorhersagen. Laut Cramer zeigen nur bestimmte Bereiche wie Reisen, Freizeit und Gastronomie Stärke. Für ihn bleibt die Frage offen, warum die Fed angesichts einer robusten Wirtschaft überhaupt die Zinsen senkt.