Jim Cramer, der bekannte CNBC-Moderator, lenkt die Aufmerksamkeit auf die Technologiebranche und insbesondere auf PayPal. In seiner jüngsten Sendung betonte er, dass die Federal Reserve darauf abzielt, die Inflation zu kontrollieren, bevor sie die Zinssätze senkt. Sobald dies geschieht, sieht Cramer großes Potenzial für viele Unternehmen, wieder zu florieren. Interessanterweise sieht er die Technologieunternehmen als relativ unabhängig von den Fed-Entscheidungen – sie investieren stark in Automatisierung, um ihre Margen zu erhöhen.
Besonderes Augenmerk legt Cramer auf PayPal Holdings Inc., dessen CEO Alex Chriss er als echten "Wundermacher" bezeichnet. Chriss, der zuvor bei Intuit tätig war, bringt wertvolles Know-how im Bereich der kleinen Unternehmen mit und integriert nützliche Funktionen, die sowohl Kunden als auch Händlern zugutekommen.
Eine dieser Funktionen ist "PayPal Fastlane", das den Checkout-Prozess für Kunden erleichtert, indem Daten nach dem ersten Kauf gespeichert werden. Dies führt zu schnelleren zukünftigen Transaktionen und erhöhten Konversionsraten für Händler. In Tests ist die Konversionsrate von Gästen von 40-50 % auf etwa 80 % gestiegen, während der Checkout-Prozess um 32 % beschleunigt wurde.
Zusätzlich profitiert PayPal von Partnerschaften mit Meta, Salesforce und Adobe. Die Plattform "PayPal Complete Payments" (PPCP) verzeichnete in diesem Jahr einen Anstieg des SMB-Volumens um 40 %, dank neuer Händlerintegration.
Eine weitere interessante Entwicklung ist die Einführung von "PayPal Ads", mit der Händler gezielt Werbung schalten können. Diese Plattform bietet eine margenstarke Möglichkeit, da sie auf einem Ökosystem von über 429 Millionen aktiven Nutzern basiert.
PayPal geht auch im Bereich der Kreditkarten voran und bietet eine Debitkarte mit 5 % Cashback und Integration in Apple Wallet an. Neue europäische Vorschriften ermöglichen es PayPal zudem, die NFC-Technologie von Apple für kontaktlose Zahlungen zu nutzen, was die Reichweite in internationalen Märkten, insbesondere in Europa, vergrößert.
Bullen glauben, dass die Bewertung von PayPal attraktiv geworden ist. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 14 und ist damit 55 % niedriger als der Fünfjahresdurchschnitt. Analysten prognostizieren ein Gewinnwachstum von 9,5 % im nächsten Jahr. Mit einer soliden Strategie und mehreren wachstumsfördernden Faktoren scheint PayPal unterschätzt zu sein. Das Unternehmen verfügt über 14 Milliarden US-Dollar in bar und hat langfristige Schulden von nur 9 Milliarden US-Dollar.