Japans zweitgrößter Stahlproduzent, JFE Holdings, hat seine Prognose für den jährlichen Nettogewinn um beeindruckende 37 % gesenkt. Diese Anpassung resultiert aus einer schleppenden Nachfrage nach Baumaterialien im Inland sowie einem schwächelnden asiatischen Markt aufgrund wachsender Exporte aus China. Nun erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr bis zum 31. März einen Nettogewinn von 130 Milliarden Yen (ca. 844 Millionen US-Dollar), statt der im August geschätzten 205 Milliarden Yen. Auch die jährliche Dividendenerwartung wurde herabgesetzt – von 110 Yen pro Aktie im August auf nunmehr 100 Yen. Zudem korrigierte JFE seine Prognose für die Rohstahlproduktion auf Elternbasis auf 22,4 Millionen Tonnen, was eine Senkung um 0,6 Millionen Tonnen im Vergleich zur früheren Einschätzung bedeutet. Laut dem stellvertretenden Geschäftsführer Masashi Terahata erwartet man, dass die Nachfrage nach Baumaterialien in Japan weiter schwächeln wird. Dies wird durch steigende Baukosten und Arbeitskräftemangel befeuert. Auch auf dem internationalen Parkett zeigt sich ein trübes Bild: Chinas Überschuss und die steigenden Exporte verschärfen die Marktsituation in Südostasien. Eine Erholung wird nicht vor dem kommenden März erwartet. Für die ersten sechs Monate, die am 30. September endeten, meldete das Unternehmen einen Rückgang des Nettogewinns um 61 % auf 42,49 Milliarden Yen im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb der japanischen Stahlindustrie wird vermutet, dass die schwache Inlandsnachfrage China dazu ermutigt hat, seine Überschüsse durch attraktive Preise in Überseemärkte abzuleiten. Vertreter des japanischen Industrieministeriums signalisierten im Oktober, dass das Land gegebenenfalls Handelsmaßnahmen in Erwägung ziehen könnte, um auf die zunehmenden Stahlexporte aus China, dem weltweit größten Stahlproduzenten, zu reagieren.