17. Januar, 2025

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„Jetzt ist Putins Moment“ – Trump fordert Frieden in der Ukraine

Noch vor seinem Amtsantritt fordert Donald Trump ein Ende des Krieges in der Ukraine. Doch was steckt hinter seinen Worten, und wie realistisch ist seine Vision eines schnellen Friedens?

„Jetzt ist Putins Moment“ – Trump fordert Frieden in der Ukraine
Der designierte US-Präsident verlangt Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, ohne klarzustellen, wie ein Waffenstillstand aussehen könnte.

Der künftige US-Präsident nutzt seine Plattform TruthSocial, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin direkt zum Handeln aufzufordern:

„Ich kenne Wladimir gut. Jetzt ist seine Zeit, den Krieg zu beenden.“

Der Zeitpunkt ist alles andere als zufällig: Nach dem Machtwechsel in Syrien und den anhaltenden militärischen Niederlagen Russlands scheint der Kreml geschwächt.

Doch was für Trump wie eine klare Gelegenheit aussieht, wirft weit mehr Fragen als Antworten auf.

Trumps Plan: Frieden oder Druckmittel?

Trump hat sich selbst als Mann der schnellen Lösungen inszeniert. Schon im Wahlkampf versprach er, den Ukraine-Krieg „binnen 24 Stunden“ zu beenden. Jetzt fordert er eine unverzügliche Waffenruhe und Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew.

Dabei scheut er nicht davor zurück, auch China als Vermittler ins Spiel zu bringen. „Die Welt wartet!“, mahnt er und betont, dass die Zeit für Frieden gekommen sei.

Doch wie ernst ist es Trump wirklich? Kritiker werfen ihm vor, politische Symbolik über konkrete Lösungsansätze zu stellen. „Er spricht von Frieden, aber was er damit meint, bleibt nebulös“, sagt ein europäischer Diplomat.

Berichten zufolge hat Moskau fast 600.000 Soldaten verloren oder verwundet. Die Unterstützung durch nordkoreanische Söldner zeigt die akute Schwäche des Kremls.

Besonders in Europa wächst die Sorge, dass Trump einen Deal schmieden könnte, der vor allem Putin in die Karten spielt – und die Interessen der Ukraine ignoriert.

Russland: Ein angeschlagener Gegner

Für den Kreml hat sich der Ukraine-Krieg längst als massiver Fehler erwiesen. Berichten zufolge hat Russland fast 600.000 Soldaten verloren oder verwundet – eine Bilanz, die selbst den optimistischsten Verlautbarungen aus Moskau widerspricht. Putins Strategie, auf Waffenlieferungen aus dem Iran und Söldnertruppen aus Nordkorea zu setzen, unterstreicht die militärische Notlage.

Trump sieht in dieser Schwäche eine Chance. Doch Experten warnen, dass Putin kaum bereit sein dürfte, territoriale Verluste zu akzeptieren.

„Für Putin wäre ein Rückzug gleichbedeutend mit einem politischen Selbstmord“, erklärt ein Russland-Analyst.

Ob Trump bereit ist, diesen Stolz zu brechen, bleibt fraglich.


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Selenskyj: Zwischen Hoffnung und Gefahr

Auch für die Ukraine ist Trumps Vorstoß eine Gratwanderung. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutlich gemacht, dass ein Frieden nur unter Berücksichtigung der ukrainischen Souveränität möglich ist.

Doch was passiert, wenn die USA unter Trump ihre Militärhilfe einschränken? Bereits im Wahlkampf kritisierte Trump die Milliardenhilfen für Kiew scharf.

Eine von außen aufgezwungene Verhandlungslösung könnte die Ukraine in eine schwache Position drängen. Die Gefahr: Russland könnte sich in wenigen Jahren erneut formieren und eine neue Offensive starten. Für Selenskyj steht viel auf dem Spiel – nicht nur für den Krieg, sondern auch für die langfristige Sicherheit seines Landes.

Europa in der Zwickmühle

In Brüssel und Berlin verfolgt man Trumps Worte mit gemischten Gefühlen. Die Aussicht auf ein Ende des Krieges klingt verlockend, doch die Zweifel überwiegen. Vor allem osteuropäische Staaten wie Polen und die baltischen Länder warnen vor einem voreiligen Frieden, der die Ukraine geopolitisch schwächen könnte.

Trump deutete bereits an, dass Europa künftig mehr Verantwortung übernehmen müsse. „Das sind keine leeren Worte“, sagt ein EU-Beamter. Eine Reduzierung der US-Unterstützung könnte Europas Sicherheitsarchitektur grundlegend verändern – und nicht unbedingt zum Besseren.