Chiles JetSMART Airlines geht in Argentinien in die Offensive. Angetrieben von Präsident Javier Mileis Deregulierungskurs, stärkt der Billigflieger seine Flotte und rüttelt am etablierten Marktführer. Mit einer Investition von mindestens 160 Millionen US-Dollar allein in diesem Jahr, darunter zwei neuen Maschinen für den Inlandsverkehr, verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Expansionspläne. CEO Estuardo Ortiz lobt Mileis Reformen, die eine von Arbeitskämpfen geprägte Branche beleben und langjährige Marktverzerrungen angehen. Trotz dieser Dynamik ist ein Kauf der staatlichen Aerolineas Argentinas für JetSMART derzeit keine Option. Vielmehr plant das Unternehmen, sein Flug- und Sitzplatzangebot im bevorstehenden südamerikanischen Sommer auszuweiten. Der Fokus liegt auf schlichter Geschäftsführung, fernab von M&A-Aktivitäten. Die jüngsten regulatorischen Lockerungen für ausländisch registrierte Flugzeuge ermutigen JetSMART, seine Präsenz weiter auszubauen. Argentinien könne so zum Vorreiter einer modernisierten Luftfahrtnorm in Südamerika werden, so Ortiz. Die wirtschaftliche Landschaft bleibt dennoch herausfordernd: Rezession und die pandemische Erholung lasten auf den Unternehmen, wie das Beispiel Latam Airlines zeigt, das 2020 den Rückzug aus dem Land antrat. Auch JetSMART musste Erfahrungen mit Übernahmen sammeln, nachdem die europäischen Mitbewerber von Norwegian Air unter Währungsturbulenzen litten.