Der Thüringer Technologiekonzern Jenoptik AG startet eine umfangreiche Kampagne, um auf Tendenzen von Intoleranz und Abschottung in der Gesellschaft hinzuweisen. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Traeger äußerte am Donnerstag in Jena seine Besorgnis über diese Entwicklungen und betonte die Wichtigkeit von Offenheit, Toleranz, Vielfalt und Freizügigkeit für ein Unternehmen wie Jenoptik, das international agiert.
Das Unternehmen, das Laser, Sensoren und Automatisierungstechnik herstellt, möchte mit seiner Kampagne die Menschen ermutigen, tolerant zu sein und sich für Diversität einzusetzen. Mitarbeiter des Konzerns werden sich an der Kampagne beteiligen, die unter anderem großflächige Plakate am Konzernsitz in Thüringen sowie in Sachsen vorsieht. Zudem wird die Botschaft während des Digitalgipfels Anfang kommender Woche in Jena auch an der Fassade der Konzernzentrale zu sehen sein.
Die Kampagne, die zunächst bis Ende Januar in Deutschland laufen wird, zielt darauf ab, ein Zeichen für Offenheit und Weltoffenheit zu setzen, ohne direkt auf die AfD oder andere Parteien einzugehen. Stefan Traeger äußerte seine Bedenken über bestimmte politische Entwicklungen in der Region und betonte, dass das Unternehmen sich nicht in das tagespolitische Geschäft der Parteien einmischen wolle.
Jenoptik lädt außerdem andere Unternehmen ein, sich an der Kampagne zu beteiligen und sich für Toleranz und Weltoffenheit einzusetzen. Dabei betont der Konzernchef, dass es nicht um Parteipolitik gehe, sondern darum, ein deutliches Zeichen gegen Intoleranz und Abschottung zu setzen.
Jenoptik plant bis 2023 einen Jahresumsatz von knapp über einer Milliarde Euro anzustreben, beschäftigt weltweit rund 5000 Mitarbeiter und expandiert derzeit im Bereich der Halbleiterindustrie in Dresden.