23. Oktober, 2024

Krypto

Japans zögerliche Haltung gegenüber Krypto-ETFs im internationalen Vergleich

Japans zögerliche Haltung gegenüber Krypto-ETFs im internationalen Vergleich

Der weltweite Fortschritt bei der Genehmigung von Spot-Krypto-ETFs in Märkten wie den USA und Hongkong hebt die konservative und zurückhaltende Haltung Japans in dieser Angelegenheit deutlich hervor. Als Land, das sich als krypto-freundlich positioniert und ambitioniert zum Vermögensverwaltungszentrum aufsteigen will, bleibt Japan jedoch zögerlich, die notwendigen steuerlichen und regulatorischen Anpassungen für eine breitere Akzeptanz vorzunehmen. Das japanische Finanzministerium zeigt sich, laut Oki Shiozawa von Sumitomo Mitsui Trust Asset Management, skeptisch gegenüber Kryptowährungen. Auch wenn die Genehmigung solcher ETFs nicht ausgeschlossen wird, verfolgt die Financial Services Agency, die für Finanzprodukte verantwortlich ist, einen stark konservativen Ansatz. In der Zwischenzeit haben die USA und Hongkong bereits Bitcoin-ETFs eingeführt, während Australiens Behörden im Mai folgten. Dies hat bei digitalen Asset-Befürwortern in Japan den Wunsch geweckt, Krypto-ETFs auch im japanischen Markt zu sehen, nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Steuervorteile, die diese mit sich bringen würden. Der aktuelle steuerliche Rahmen in Japan behandelt Gewinne aus Kryptowährungen als sonstige Einkünfte mit einem maximalen Steuersatz von 55 Prozent, während ETFs als Kapitalgewinne mit etwa 20 Prozent veranschlagt werden. Dies könnte insbesondere für jene Anleger attraktiv sein, die ihre Portfolios diversifizieren möchten. Laut Keisuke Kimura von der Japan Cryptoasset Business Association ist jedoch viel notwendig, um regulatorische Veränderungen zu bewirken. Wichtige kulturelle und gesetzliche Anpassungen müssten erfolgen, um die Akzeptanz von Krypto-Assets in der Vermögensbildung zu erhöhen. Die Vergangenheit Japans ist durch große Krypto-Skandale, wie MTGox, geprägt, was die Entwicklungen zusätzlich erschwert. Während einige traditionelle Vermögensverwalter bereits Pläne für Krypto-ETFs hegen, wartet der Markt auf regulatorische Signale. Bemerkenswert ist hier die Partnerschaft zwischen Franklin Templeton und SBI Holdings, die neue digitale Anlageprodukte entwickeln wollen, was auf mögliche bevorstehende regulatorische Veränderungen hindeutet. Trotz aller Bestrebungen bleibt die Financial Services Agency jedoch reserviert gegenüber einer weitreichenden Reform des digitalen Asset-Sektors.