Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) konnte im dritten Quartal ein leicht stärkeres Wachstum verzeichnen als ursprünglich erwartet. Nach Angaben der japanischen Regierung stieg das BIP annualisiert um 0,9 Prozent. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,7 Prozent gerechnet, was auf eine bessere Entwicklung des privaten Konsums hinweist. Diese Ausgaben stiegen um bemerkenswerte 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen.
Der Sektor der Ausrüstungsinvestitionen verzeichnete, wie prognostiziert, einen leichten Rückgang, während der Beitrag der Nettoexporte zum Wachstum unerwartet negativ ausfiel. Bemerkenswert ist der Kontrast zum zweiten Quartal, in dem das BIP um revidierte 2,2 Prozent zugenommen hatte, nachdem ursprünglich von einem Anstieg um 2,9 Prozent ausgegangen worden war. Im ersten Quartal des Jahres hingegen erlebte die Wirtschaft einen Rückgang um 2,4 Prozent.
Volkswirt Matthias Krieger von der Landesbank Baden-Württemberg warnte, dass der aktuelle Anstieg im privaten Konsum nicht überbewertet werden sollte und eine direkte Folge der im Frühjahr und Sommer verhandelten Lohnsteigerungen sei. Diese Gehaltserhöhungen kompensieren laut Krieger die inflationsbedingten Kaufkraftverluste nicht vollständig, sodass mit einer konsumseitigen Vorsicht in der Zukunft gerechnet werden muss.
Krieger bemerkte zudem, dass sich die wirtschaftliche Schwäche Japans fortsetzt, insbesondere angesichts der zunehmenden globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten.