Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal überraschend stark geschrumpft, wie neue Daten zeigen. Laut einer ersten Schätzung der amtlichen Statistiker fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den drei Monaten bis Ende September auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent. Das war ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Erwartungen von Volkswirten, die lediglich mit einem Rückgang von 0,4 Prozent gerechnet hatten.
In den beiden vorangegangenen Quartalen verzeichnete die japanische Wirtschaft hingegen ein solides Wachstum. Das Wachstum im zweiten Quartal wurde jedoch nach unten korrigiert und erreichte 4,5 Prozent. Das zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung in Japan ins Stocken geraten ist.
Die unerwartete Schrumpfung des BIP deutet auf Herausforderungen hin, mit denen die japanische Wirtschaft konfrontiert ist. Die anhaltende Unsicherheit aufgrund der weltweiten Handelsspannungen und der langsamen Erholung des globalen Wachstums belasten die Exportnation Japan. Darüber hinaus hat der Konsum im Inland aufgrund der Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober letzten Jahres stark nachgelassen.
Die japanische Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die Zentralbank hat ihre Geldpolitik gelockert und die Regierung hat einen Konjunkturplan in Höhe von 26 Billionen Yen (246 Milliarden US-Dollar) angekündigt, um die Binnennachfrage zu stärken. Experten sind jedoch skeptisch, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die japanische Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen.
Die unerwartete Schrumpfung des BIP zeigt die anhaltenden Herausforderungen, vor denen die japanische Wirtschaft steht. Investoren sollten daher aufmerksam bleiben und die Entwicklungen genau verfolgen.