Japans Premierminister Shigeru Ishiba hat Unternehmen dazu aufgerufen, die Löhne für Arbeitnehmer weiter zu erhöhen. Diese Forderung kommt in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von einer ansteigenden Inflation und einem steigenden Lebenshaltungskosten geprägt ist, während die Regierung darauf abzielt, eine stabile wirtschaftliche Entwicklung zu sichern.
Nach einem Treffen mit führenden Vertretern von Gewerkschaften und der Wirtschaft erklärte Ishiba, dass die diesjährigen Lohnvereinbarungen auf einem 33-Jahres-Hoch liegen, was auf die Forderungen nach Gehaltserhöhungen als Reaktion auf die anhaltende Inflation zurückzuführen ist. Bei den Gesprächen war unter anderem Tomoko Yoshino, Vorsitzende der größten Gewerkschaftsföderation Rengo in Japan, sowie Masakazu Tokura, der Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes Keidanren, anwesend.
Die kommenden Lohnverhandlungen, die nächsten Frühling enden sollen, werden von der Regierung und der Bank of Japan genau beobachtet. Die Behörden erachten Lohnsteigerungen als entscheidend für die Schaffung eines positiven Wirtschaftswachstumskreislaufs. Bereits im März hatte die Bank of Japan die Zinsen erstmals seit 17 Jahren angehoben, nachdem die ersten Ergebnisse der Rengo-Lohnvereinbarungen auf den größten Zuwachs seit über drei Jahrzehnten hindeuteten.
Trotz bedeutender nominaler Lohnsteigerungen in diesem Jahr stagnieren die Reallöhne, da die hohe Inflation anhält. Japans Preisindex liegt seit über 30 Monaten über der 2 % -Zielmarke der Bank of Japan. Premierminister Ishiba betonte während der Gespräche, dass strukturelle Lohnerhöhungen als Schlüssel für einen positiven Wirtschaftskreislauf verankert werden sollen.
Für das kommende Jahr peilt Rengo erneut Steigerungen von mindestens 5 % in allen Branchen an, für kleinere Unternehmen wird ein Plus von 6 % angestrebt. In diesem Jahr wurden durchschnittlich 5,1 % und 4,45 % bei kleinen Unternehmen mit weniger als 300 Mitarbeitern erreicht. Ishiba hob hervor, dass es essenziell sei, den Trend zu Lohnerhöhungen auch auf kleine und mittlere Unternehmen auszuweiten, da diese 70 % der Beschäftigung ausmachen.