Premierminister Shigeru Ishibas kürzlich gebildete Regierung hat ein umfassendes Konjunkturpaket in Höhe von 250 Milliarden Dollar verabschiedet. Dieses soll Japan ein Gefühl des Aufschwungs vermitteln, während die Haushalte mit steigenden Preisen kämpfen und sich das Land an ein Leben mit Inflation gewöhnt. Das beachtliche Stimuluspaket sieht Unterstützung für die KI- und Halbleiterindustrie sowie Geldzahlungen und Energiesubventionen für einkommensschwache Haushalte vor. Dies geschieht in einer Zeit, in der die Finanzmärkte fest daran glauben, dass die Bank of Japan die Zinssätze bei ihrem Treffen im Dezember anheben wird. Ein Kernstück des Pakets ist die geplante Anhebung der Einkommenssteuergrenze – ein Vorschlag, der vom Demokratischen Volkspartei (DPP), einem bedeutenden Oppositionspartner, stammt. Die Erhöhung soll viele japanische Bürger, insbesondere Frauen, ermutigen, mehr zu arbeiten und so mehr verfügbares Einkommen in eine alternde Wirtschaft einzuspeisen. Kritiker argumentieren jedoch, dass die Maßnahme zu einem Rückgang der Steuereinnahmen um 45 Milliarden Dollar führen könnte und diese fiskalpolitische Expansion als riskant ansehen. Das Paket ist Ishibas erste bedeutende Initiative seit seinem Amtsantritt als Premierminister im Oktober, eine Position, die er nach einem schmerzlich verlaufenen Wahlausgang gegen sein eigenes Bündnis zur Stabilität bringen muss. Die 39 Billionen Yen umfassende Maßnahme sieht ein erhebliches öffentliches und privates Investitionsvolumen vor. Analysten heben hervor, dass die Debatten über die Einkommenssteuergrenze die noch nicht vollständig angepasste Wahrnehmung Japans bezüglich Inflation widerspiegeln. Die Preise für Energie und Lebensmittel bleiben durch den schwachen Yen belastet. Analysten wie Masamichi Adachi von UBS rechnen mit einer Anhebung des Leitzinses der BoJ von 0,25 Prozent auf 0,5 Prozent am 19. Dezember. Die Erwartung ist, dass bis dahin keine signifikanten Marktstörungen auftreten werden.