19. September, 2024

Technologie

Japanisches Technologie-Unternehmen Icom im Fokus nach verheerenden Explosionen

Japanisches Technologie-Unternehmen Icom im Fokus nach verheerenden Explosionen

Die japanische Technologie-Firma Icom steht im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit, nachdem bekannt wurde, dass vermeintlich von dem Unternehmen hergestellte Walkie-Talkies in Libanon explodiert sind. Icom stellte klar, dass die Produktion des betreffenden Modells, des IC-V82, bereits vor einem Jahrzehnt eingestellt wurde und sich derzeit noch in der Untersuchung des Vorfalls befindet.

Icom lieferte bis Oktober 2014 das Funkgerät IC-V82 in Regionen wie den Nahen Osten, stellte jedoch den Verkauf und die Herstellung dieser Geräte und dazugehöriger Batterien ein. Das in Osaka ansässige Unternehmen betonte zudem, dass fast alle auf dem Markt befindlichen IC-V82-Geräte gefälscht seien.

Über 26 Menschen kamen in den letzten zwei Tagen durch die Explosionen verschiedener elektronischer Geräte ums Leben, während mehr als 3.000 verletzt wurden. Die explosionsartigen Vorfälle, einschließlich Piepser und Walkie-Talkies, führten zu wachsenden Spannungen in der Region, wobei die Hisbollah die israelische Regierung der Anschläge beschuldigte. Die israelische Regierung nahm keine Stellung zu den Anschuldigungen.

Eine der ungeklärten Fragen bleibt, wie Sprengstoffe in die Geräte eingebaut wurden. Falls die betroffenen Walkie-Talkies tatsächlich ursprünglich von Icom gefertigt wurden, ist es wahrscheinlich, dass sie nach ihrem Verkauf modifiziert wurden. Hinweise auf fehlende Hologramm-Labels stützen den Verdacht, dass es sich um Fälschungen handeln könnte. Alle Icom-Funkgeräte werden gemäß den Sicherheitsprotokollen in einer Fabrik in der Präfektur Wakayama hergestellt, ohne Auftragsfertigung im Ausland.

Laut Yoshiki Enomoto, Direktor von Icom, könnten die Batterien nachträglich mit Sprengstoffen ausgestattet worden sein, da Fotos der beschädigten Geräte massive Schäden im Batteriefach zeigen. Trotz der schlimmen Ereignisse stieg der Aktienkurs von Icom um 2,6% im Rahmen eines allgemeinen Anstiegs japanischer Aktien.

Mitsuru Fukuda, Professor für Risikomanagement an der Nihon-Universität, sieht in den Explosionen eine mögliche neue Terrorismusform und betont, dass Unternehmen zukünftig stärkere Kontrollen über ihre Lieferketten einführen müssen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Auch die japanische Regierung sammelt Informationen zu dem Vorfall, wie Chief Cabinet Secretary Yoshimasa Hayashi erklärte. Die Firmengeschichte von Icom umfasst auch einen Vertrag aus den 1990er Jahren zur Lieferung von Transceivern an das US-Verteidigungsministerium.