19. September, 2024

Märkte

Japanischer Yen im Fokus: Märkte warten auf Zinsschritte von Fed und BOJ

Japanischer Yen im Fokus: Märkte warten auf Zinsschritte von Fed und BOJ

Die japanischen Märkte sind nach einem dreitägigen Feiertagswochenende verhalten in die Woche gestartet, ohne die kurzfristige Aufwertung des Yen gegenüber dem Dollar signifikant zu wiederholen. Der Yen hatte am Montag die Marke von 140 pro Dollar kurzzeitig überschritten.

Für diese Woche richten sich die Augen der Anleger auf das Wechselspiel zwischen der Federal Reserve (Fed) und der Bank of Japan (BOJ). Die Erwartung, dass die Fed einen Zinssenkungszyklus in den USA einleitet, trifft auf die Pläne der BOJ, ihren geldpolitischen Kurs in Richtung Zinserhöhungen zu lenken.

Am Dienstag lag die Wahrscheinlichkeit für einen außerordentlichen Zinsschritt der Fed um 50 Basispunkte bei 67%, im Vergleich zu 30% in der Vorwoche. Nachdem der Yen Anfang Juli ein 38-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar erreicht hatte, verzeichnete er seitdem Zugewinne von über 12%. Dieser Aufwärtstrend resultiert aus der Verringerung des Zinsabstands zwischen den zweijährigen US- und japanischen Anleihen um etwa 130 Basispunkte über elf Wochen hinweg.

Sollte die Fed auf einen dovishen Ton umschwenken oder die BOJ ihren hawkishen Kurs beibehalten, könnte der Yen die 140er-Marke signifikant durchbrechen und Kurs auf das Januartief von 127,215 pro Dollar nehmen. Dies könnte die Annahmen japanischer Unternehmen über die Wechselkursentwicklung für dieses Geschäftsjahr übertreffen und diese zu vermehrten Yen-Käufen veranlassen. Aus diesem Grund zeigen sich japanische Aktien, wie der Nikkei-Index, der um 1,7% nachgab, vorsichtig.

Vor der Fed-Entscheidung wird auch mit Spannung die Veröffentlichung einer deutschen Stimmungsumfrage sowie der US-Einzelhandelsumsätze für August erwartet. Trotz erwarteter negativer Schlagzeilen könnten die Märkte den Zahlen wenig Beachtung schenken, da das Hauptaugenmerk auf den Ausmaß der erwarteten Zinssenkung und deren Begründung liegt. Die Einschätzung der kommenden Wochen und Monate basierend auf der wirtschaftlichen Datenlage steht im Vordergrund.

Das Analysehaus von BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter, hält eine robustere Wirtschaft für Wahrscheinlich, was die geplanten Zinssenkungen in den nächsten 12 Monaten flacher erscheinen lässt als die von den Händlern eingepreisten 250 Basispunkte.

In Asien gab es weitere bemerkenswerte Ereignisse: Australiens Leitindex ASX 200 erreichte ein Rekordhoch, während der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea bei seinem Debüt in Hongkong um 9,5% zulegte. Die Märkte auf dem chinesischen Festland blieben aufgrund eines Feiertags geschlossen.

**Wichtige Entwicklungen, die am Dienstag die Märkte beeinflussen könnten:**

- Deutsche Stimmungsumfrage

- US-Einzelhandelsumsätze

- Verbraucherpreisindex Kanada