Eine altehrwürdige Brauerei in Tokio, deren Wurzeln bis in die Zeit der Samurai zurückreichen, erlebt eine Renaissance. Sie widmet sich der Herstellung von Sake, Japans traditionellem Reiswein. Doch der Sake-Markt leidet seit Jahrzehnten unter sinkenden Verkaufszahlen im Inland, da die Konsumenten zunehmend Cocktails und andere Alternativen bevorzugen.
Ein Hoffnungsschimmer bildet nun die jüngste Entscheidung der UNESCO, die das Sake-Herstellungsprozedere als Immaterielles Kulturerbe anerkannt hat. Diese Entscheidung fiel auf einem Treffen der UN-Organisation in Paraguay und wurde in Japan vom Vertreter Takehiro Kano begrüßt. Er betont, dass die internationale Anerkennung das Interesse der japanischen Bevölkerung wiederbeleben und die Weitergabe des handwerklichen Wissens an künftige Generationen fördern könnte.
In Tokio leitet Koichi Maesako die Ishikawa-Brauerei. Er gibt an, dass der Sake in seinem Tank in etwa einer Woche fertig sein wird, hergestellt mit den traditionellen Techniken, die Grundlage der UNESCO-Anerkennung sind. Diese umfassen den Einsatz des speziellen Schimmelpilzes Koji und einen einzigartigen dreistufigen Fermentationsprozess. Maesako sieht Anlass zur Hoffnung: Ähnlich wie die Anerkennung der japanischen Küche durch die UNESCO zur weltweiten Verbreitung führte, könnte die neue Würdigung den Export ankurbeln und das internationale Wachstum von Sake anstoßen.
Dennoch stehen die Sake-Hersteller in Japan vor weiteren Herausforderungen. Ungewöhnlich warme Wetterbedingungen haben zu einer schlechten Reisernte geführt, die Qualität des Korns beeinträchtigt und die Preise in die Höhe getrieben. Dies erschwert die Herstellung eines erschwinglichen Produkts. Die Aufnahme in die UNESCO-Liste – Japans 23. dieser Art – könnte sich jedoch als rechtzeitiger Auftrieb erweisen. Mit bereits steigenden Exporten hoffen die Sake-Brauer, dass ihr Getränk, ähnlich wie Sushi, die globalen Märkte erobern wird.