Die jüngste Erhebung der Bank von Japan, bekannt als Tankan, enthüllt einen leichten Aufschwung der Geschäftsstimmung, vor allem in den Hauptbranchen wie Automobilbau, fossile Brennstoffe und Maschinenbau, während die Dienstleistungssektoren weniger optimistisch erscheinen. Diese Erkenntnisse könnten die anstehende Entscheidung der Zentralbank über eine mögliche Erhöhung des Leitzinses beeinflussen.
Dennoch dämpfte das Umfrageergebnis die Erwartungen an eine Zinsanhebung, was zu einer Abschwächung des Yen führte, da der US-Dollar am Freitag bei 152,90 Yen gehandelt wurde und sich damit nahe seinem höchsten Stand seit zwei Wochen bewegte. Begleitet wurde dies von einem Rückgang des Nikkei 225-Index um mehr als ein Prozent.
Ökonomen von IG erwarten, dass die Bank von Japan ihren kurzfristigen Zinssatz nächste Woche auf 0,25% belassen wird, was das vierte Treffen in Folge ohne Änderung anzeigen würde. Die japanische Wirtschaft wuchs im letzten Quartal mit einer überarbeiteten Jahresrate von 1,2%, unterstützt durch anhaltende Konsumausgaben. Doch das zukünftige Bild wird durch Unsicherheiten wie die Ankündigungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, höhere Zölle einzuführen, getrübt.
Toh Au Yu von Capital Economics betonte, dass das mittelmäßige Wachstum der Geschäftszahlen in der neuesten Tankan-Umfrage wenig Hoffnung auf eine signifikante Erholung in diesem Quartal lässt, insbesondere nach einem vorherigen Abschwung.
Eine der größten Herausforderungen für japanische Unternehmen bleibt der akute Arbeitskräftemangel, der durch die schrumpfende Bevölkerung verstärkt wird. Der Beschäftigungssentimentwert verharrte bei minus 36, unverändert seit dem letzten Quartal. Dennoch stieg das gesamtwirtschaftliche Sentiment sowohl bei den produzierenden als auch den nicht-produzierenden Unternehmen leicht auf 15 von zuvor 14.
Das Stimmungsbarometer für große Hersteller erreichte im Dezember 14, einen Anstieg von 13 im September, was teilweise auf die Wiederaufnahme der Produktion durch Automobilhersteller nach Zertifizierungsskandalen zurückzuführen ist. Auch die Bau- und Immobilienbranche zeigte Verbesserungen.
Während große Industrien wie die Automobilhersteller an Boden gewinnen konnten, verschlechterte sich das Sentiment im Einzelhandel und anderen Dienstleistungsbranchen auf 33 von 34. Auffällig war ein deutlicher Rückgang im Einzelhandelsindex auf 13 von zuvor 28.
Mit dem Beginn dieses Jahres leitete die Bank von Japan eine Abkehr von ihrer negativen Zinspolitik ein, die bisher darauf abzielte, Kredite besonders günstig zu halten, um die Wirtschaft zu stützen. Diese großzügige Geldpolitik wurde über Jahre hinweg betrieben, um eine Phase der Deflation abzufangen, in der eine schwache Nachfrage die Preise drückte.