In Japan schnüren die Haushalte den Gürtel enger: Zum vierten Mal in Folge ist der Konsum gesunken – eine Folge der anhaltenden Inflation, die den Geldbeutel der Verbraucher belastet. Diese Entwicklung lässt die Bank of Japan (BOJ) weiterhin mit erhöhter Vorsicht agieren, was mögliche Zinserhöhungen betrifft.
Jüngsten Daten des Innenministeriums zufolge, gingen inflationsbereinigte Ausgaben im November um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück – ein geringerer Rückgang als die prognostizierten 0,9 Prozent. Lediglich zweimal innerhalb der letzten zwölf Monate konnte ein Anstieg verzeichnet werden. Nominal stiegen die Ausgaben hingegen um drei Prozent.
Besonders betroffen von diesem Ausgabenrückgang sind langlebige Gebrauchsgüter und Kleidung. Trotz der stärksten Lohnerhöhungen seit Jahrzehnten übersteigt die Inflation nach wie vor den Anstieg der Gehälter, was die Kaufkraft der Verbraucher weiter schmälert.
Im November wuchsen die Grundgehälter der japanischen Arbeitnehmer so stark wie seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch fielen die Reallöhne den vierten Monat in Folge. Die BOJ beobachtet daher genau, ob die Lohnzuwächse sich in den kommenden Tarifverhandlungen im Frühjahr fortsetzen werden. Am 24. Januar wird auf der nächsten geldpolitischen Sitzung der BOJ eine Entscheidung erwartet.
Selbst bei anhaltend starkem Lohnwachstum könnte die schwache Konsumnachfrage der BOJ einen Grund zur Zurückhaltung geben, da sie eine Grenze für den angestrebten wirtschaftlichen Kreislauf signalisiert. Im jüngsten Bericht der Zweigstellenleiter wird Fortschritt bei Lohnerhöhungen gesehen, jedoch ohne ausreichende Hinweise zur Festlegung eines Termins für eine Zinserhöhung im Januar oder März.