23. Dezember, 2024

Wirtschaft

Japanische Automobilgiganten auf Brautschau: Nissan und Honda erwägen Fusion

Japanische Automobilgiganten auf Brautschau: Nissan und Honda erwägen Fusion

Die japanischen Automobilgrößen Nissan und Honda könnten möglicherweise zu einem bedeutenden Zusammenschluss ansetzen, um im stark umkämpften Markt für Elektrofahrzeuge besser bestehen zu können. Dies berichtete die renommierte Zeitung Nikkei am Dienstag. Ein solcher Schritt würde die Betriebsmittel beider Unternehmen bündeln und sie in eine stärkere Wettbewerbsposition gegenüber Branchenriesen wie Tesla und der aufstrebenden Konkurrenz aus China versetzen.

Derzeit rangieren Honda und Nissan als zweit- und drittgrößte Automobilhersteller Japans, während Toyota die globale Spitzenposition innehat. Eine Fusion würde Honda und Nissan zur drittgrößten Automobilproduktionskraft weltweit machen. Trotz des Potenzials für diesen mächtigen Zusammenschluss sind die Gespräche bislang noch in einer frühzeitigen Prüfungsphase. Vertreter beider Firmen bekannten sich gegenüber Business Insider zu möglichen Kooperationen, doch bisher seien keine konkreten Entscheidungen getroffen worden.

Carlos Ghosn, einst gefeierter Manager der Automobilindustrie, äußerte sich kritisch zu den Fusionsgerüchten. Er bezeichnete einen solchen Zusammenschluss als Hinweis darauf, dass Nissan in "Panikmodus" geraten sei. Für Ghosn erschließt sich die strategische Logik nicht, da er nur wenig Synergiepotenzial zwischen den beiden Konzernen sieht. Laut Ghosn agieren beide Unternehmen in identischen Märkten mit vergleichbaren Produkten und Marken.

Nachdem Ghosn 2018 wegen Finanzvergehen verhaftet und inhaftiert wurde, floh er spektakulär nach Libanon. Diese dramatischen Ereignisse hinterließen nicht nur Flecken auf seiner Reputation, sondern auch auf seinem Kontostand, weshalb er letztes Jahr eine Klage gegen Nissan einreichte. Auch zur aktuellen Nachricht vermied er, wie Nissan und Honda, einen Kommentar gegenüber Business Insider, äußerte sich jedoch in einem Bloomberg-Interview: Die Gespräche könnten vom japanischen Wirtschaftsministerium initiiert worden sein, um Nissans kurzfristige Herausforderungen mit Hondas langfristigen Visionen zu verknüpfen.