Die japanischen Automobilgiganten Honda und Nissan stecken in finanziellen Turbulenzen: Sinkende Profite und Aktienkurse belasten die Unternehmen. Angesichts dieser Herausforderungen erwägen die beiden Autobauer nun eine mögliche Fusion, um ihre Marktposition sowohl national als auch international zu stärken.
Wie die japanische Zeitung Nikkei berichtete, verhandeln Honda und Nissan über die Gründung einer gemeinsamen Holdinggesellschaft, um eine engere Zusammenarbeit zu erleichtern. Ziel ist es, durch gebündelte Ressourcen im Wettbewerb gegen Tesla und chinesische E-Fahrzeughersteller besser bestehen zu können.
Eine offizielle Stellungnahme von Honda bestätigte die Gespräche, ohne jedoch konkrete Details zu nennen. Man werde die Stakeholder zu gegebener Zeit informieren, hieß es. Überraschend ist, dass auch Mitsubishi Motors, dessen größter Anteilseigner Nissan ist, in die Überlegungen einbezogen werden könnte, wie Bloomberg anmerkte.
Die Nachrichten trieben Nissan-Aktien am Mittwochmorgen um bis zu 24% in die Höhe. Ein Lichtblick für den Konzern, der nach einem schwierigen Geschäftsjahr mit Umsatzschwund und Massenentlassungen im November schwer gebeutelt war. Im Gegensatz dazu zeigten sich Honda-Investoren wenig begeistert: Die Aktien notierten mit einem Minus von 3,2% im frühen Handel.
Die Gespräche kommen zu einem Zeitpunkt, da Honda und Nissan bereits in diesem Jahr eine Kooperation im Bereich von EV-Batterien und Software vereinbart hatten. Nissan-CEO Makoto Uchida räumte während eines Gewinnaufrufs im November ein, dass das Unternehmen hinter den Marktentwicklungen zurückgeblieben sei und eine Partnerschaft mit Honda notwendig sei, um wettbewerbsfähiger zu werden. Während Nissan von der Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft profitiert, bleibt abzuwarten, ob auch Honda aus der Überlegungen Nutzen ziehen kann.