In einer drastischen Marktstrategie zur Bekämpfung der harten Konkurrenz im Elektrofahrzeugsektor loten die japanischen Autohersteller Honda und Nissan die Möglichkeiten einer gemeinsamen Fusion aus. Eine Integration von Mitsubishi Motors wird ebenfalls in Betracht gezogen, wie die Unternehmen auf einer spontan einberufenen Pressekonferenz bekanntgaben.
Die beiden Branchenriesen, die rangmäßig auf Platz zwei und drei im japanischen Automobilsektor stehen, streben an, die Verhandlungen bis zum Sommer 2025 abzuschließen. Mitsubishi Motors soll bis Ende Januar klarstellen, ob es sich der potenziellen Fusion anschließen wird. Diese Unternehmen denken über die Gründung einer gemeinsamen Holding bis August 2026 nach. Damit könnten sie eine Verkaufsstärke erreichen, die weltweit an Toyota und Volkswagen heranreichen würde—mit einer beeindruckenden Zahl von über acht Millionen verkauften Fahrzeugen.
Im Zuge der fortschreitenden Gespräche streben Honda und Nissan an, durch gebündelte Ressourcen effizienter gegen den dominanten Elektrofahrzeughersteller Tesla und die immer stärker werdende chinesische Konkurrenz anzugehen, angeführt von BYD. Diese Kooperation soll auch die jüngsten Schwierigkeiten Nissans, insbesondere auf dem chinesischen Markt mit rückläufigen Verkaufszahlen, abmildern.
Bereits im März hatten Nissan und Honda angekündigt, bei der Entwicklung innovativer Elektrofahrzeuge und Softwaretechnologien enger zusammenzurücken, um ihre Produktionskosten zu optimieren. Mitsubishi Motors schloss sich diesen Bestrebungen im August an. Honda-CEO Makoto Uchida betonte die potenziellen Synergien, die aus dieser umfassenden geschäftlichen Verschmelzung resultieren könnten.
Gleichzeitig sieht sich Nissan wirtschaftlichem Druck ausgesetzt und kündigte im November den Abbau von weltweit 9.000 Stellen an, gekoppelt mit einer Neustrukturierung des Managements. Zudem wurde die Gewinnprognose erneut nach unten korrigiert—ein weiteres Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen in der Branche.
Die Lage ist symptomatisch für viele traditionsreiche Unternehmen der Branche. Autogiganten wie VW und Mercedes-Benz haben ebenfalls umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt. Besonders Volkswagen kämpft mit den harten Marktbedingungen in China und plant signifikante Stellenstreichungen, jedoch zunächst ohne komplette Werksschließungen.