Japanische Investoren haben im Dezember zum dritten Mal in Folge Nettoverkäufe von ausländischen Aktien und Anleihen verzeichnet. Diese Entwicklung resultiert aus der Sorge über steigende US-Anleiherenditen und der Gelegenheit, Gewinne inmitten starker Schwankungen des Yen zu realisieren.
Den Angaben des japanischen Finanzministeriums zufolge verkauften die Anleger netto ausländische Aktien im Wert von 310,7 Milliarden Yen, nach Nettoverkäufen von 1,22 Billionen Yen im Vormonat. Ebenso wurden Anleihen im Wert von 1,22 Billionen Yen abgestoßen – der höchste Wert seit Oktober 2024.
Japanische Treuhandkonten folgten dem Trend und entledigten sich netto 1,52 Billionen Yen an ausländischen Aktien, was den vierten Monat in Folge von Nettoverkäufen markierte. Im Gegensatz dazu erwarben Investmentfonds-Managementunternehmen und Lebensversicherer Aktien im Wert von 909,9 Milliarden Yen beziehungsweise 137,5 Milliarden Yen.
Im Jahr 2024 waren japanische Investoren Nettoverkäufer von ausländischen Aktien, wobei sich die Verkäufe auf etwa 3,48 Billionen Yen beliefen. Der Hauptanteil entfiel auf das letzte Quartal mit Aktienverkäufen im Wert von 3,9 Billionen Yen. Gleichzeitig kauften sie während des gesamten Jahres ausländische Anleihen im Wert von 4,16 Billionen Yen.
Zum Jahresende reduzierten die Anleger ihre Erwartungen an Zinssenkungen der Federal Reserve, beeinflusst durch die potenziell inflationssteigernden Zölle und Steuerpolitiken der neuen US-Regierung unter Donald Trump.
Jüngste Protokolle der Fed-Sitzung vom 17.-18. Dezember zeigten die wachsende Besorgnis der Beamten über anhaltende Preisdruckszenarien und die möglichen Auswirkungen der Trump-Administration.
In dieser Woche erreichte der US-Dollar-Index ein über zweijähriges Hoch und die Benchmark-Zehnjahresrendite kletterte auf 4,805 %, den höchsten Stand seit November 2023, was auf veränderte Erwartungen bezüglich der Fed-Zinsanpassungen zurückzuführen ist.
Laut Daten der Bank of Japan verkauften lokale Investoren im Jahr bis November netto US-Aktien im Wert von 1,87 Billionen Yen. Zudem wurden europäische Aktien im Wert von 471 Milliarden Yen und britische Aktien im Wert von 220 Milliarden Yen veräußert.