23. Januar, 2025

Wirtschaft

Japan verzeichnet steigende Exporte trotz tariflicher Unsicherheiten

Japan verzeichnet steigende Exporte trotz tariflicher Unsicherheiten

Japans Exportwirtschaft zeigt sich widerstandsfähig: Bereits im Dezember stiegen die Ausfuhren den dritten Monat in Folge an. Ein Grund für dieses Wachstum könnte die Taktik der Unternehmen sein, vor der Einführung geplanter US-Zölle auf Waren wichtige Auslieferungen zu beschleunigen. Dies liegt daran, dass der neu ins Amt gekommene US-Präsident Donald Trump angedeutet hat, Importzölle gegenüber bedeutenden Handelspartnern wie China, Kanada und Mexiko verhängen zu wollen. Solche protektionistischen Töne aus den USA schüren weltweit Befürchtungen über mögliche Beeinträchtigungen des internationalen Handels.

Die Exporte Japans stiegen im Dezember um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und übertrafen damit Prognosen, die ein Plus von 2,3 Prozent erwartet hatten. Schon im November konnte ein Zuwachs von 3,8 Prozent verzeichnet werden. Trotz dieses Wachstums fiel der Handel mit China, Japans größtem Handelspartner, um 3 Prozent, während der Export in die USA um 2,1 Prozent zurückging.

Auf der Importseite gab es im Dezember einen Anstieg von 1,8 Prozent im Jahresvergleich, was unter den prognostizierten 2,6 Prozent blieb. Noch im November waren die Importe um 3,8 Prozent gesunken. Dadurch erzielte Japan im Dezember einen Handelsüberschuss von 130,9 Milliarden Yen, während Experten mit einem Defizit von 53 Milliarden Yen gerechnet hatten.

Betrachtet man das Gesamtjahr 2024, weist Japan dennoch ein Handelsdefizit von 5,3 Billionen Yen auf. Dies sind zwar vier Jahre in Folge mit Defiziten, doch verkleinert sich der Betrag im Vergleich zum Vorjahresdefizit von 9,52 Billionen Yen.

Positive Signale kommen aus dem Inland: Anziehendes Lohnwachstum könnte den Konsum ankurbeln und die Bank of Japan dazu bewegen, die Zinssätze noch in dieser Woche anzuheben. Allerdings bleibt die Lage unsicher, da die angedachten Zölle von Trump die weltweiten Handelsströme und die wirtschaftliche Erholung Chinas bedrohen könnten.

Laut einer Umfrage der Japanischen Außenhandelsorganisation bereiten sich viele japanische Unternehmen in den USA auf mögliche zusätzliche Zölle vor. Zu den Maßnahmen gehören die Stärkung von Produktion und Beschaffung innerhalb der USA sowie potenzielle Preiserhöhungen für Produkte.