In einer diplomatischen Mission von Bedeutung wird der japanische Außenminister Takeshi Iwaya am Montag Südkorea besuchen, um die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen den beiden asiatischen Nachbarn und ihrem gemeinsamen Verbündeten, den USA, zu stärken. Hintergrund dieser Bemühungen ist das wachsende regionale Gewicht Chinas, das eine Neuausrichtung der strategischen Partnerschaften in der Region erforderlich macht.
Diese Reise stellt die erste offizielle Visite eines japanischen Außenministers in Seoul nach einem Zeitraum von sieben Jahren dar. Iwaya wird dabei sowohl Gespräche mit seinem südkoreanischen Kollegen Cho Tae-yul als auch mit dem amtierenden Präsidenten Choi Sang-mok führen. Ziel dieser Treffen ist es, die Bedeutung der bilateralen Beziehungen zu unterstreichen und im "Licht der aktuellen strategischen Situation" die Politikabstimmung, insbesondere im Hinblick auf Nordkorea, zu betonen.
Die übergeordnete trilaterale Sicherheitskooperation, die auch die USA einschließt, steht angesichts der politischen Turbulenzen in Südkorea durch die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol auf dem Prüfstand. Der bevorstehende Übergang zu einer zweiten Trump-Administration könnte zusätzliche Herausforderungen für den Erhalt der 2023 etablierten Sicherheitskooperationspakt darstellen, da die bisherigen zentralen Akteure, darunter der ehemalige US-Präsident Joe Biden und der frühere japanische Premierminister Fumio Kishida, ihren politischen Funktionen nicht mehr nachkommen.
Der US-Botschafter in Japan, Rahm Emanuel, stellte die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der trilateralen Zusammenarbeit und betonte die Notwendigkeit zur intensiven Pflege und Weiterentwicklung dieser Beziehungen. Währenddessen zieht sich der südkoreanische Präsident Yoon seit seiner Amtsenthebung in seine Villa zurück, geschützt durch die Präsidentengarde, die Ermittler am Zugriff hindert.
Iwayas Besuch folgt auf ein Treffen des südkoreanischen Außenministers mit dem scheidenden US-Außenminister Antony Blinken, bei dem Letzterer seine "ernsten Bedenken" gegenüber Yoons Maßnahmen während dessen kurzer Phase des Kriegsrechts äußerte. Nach seiner Mission in Südkorea plant Iwaya weitere strategische Gespräche auf den Philippinen und wird zur Amtseinführung von Präsident Surangel Whipps in Palau aufbrechen, bevor er nach Japan zurückkehrt.