Während die Welt gespannt auf das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump blickt, zeigt sich der japanische Finanzmarkt in Bewegung. Der Yen schwächt sich ab, und japanische Aktien verzeichnen Gewinne von mehr als einem Prozent.
Anleger spekulieren, dass ein Sieg Trumps die Schwäche des Yens verlängern könnte, da seine Wirtschaftspolitik als expansiv und inflationär betrachtet wird. Ein Sieg von Harris hingegen könnte dem Yen im Verhältnis zum Dollar Auftrieb geben, da es der Federal Reserve erleichtert werden könnte, die Zinssätze weiter zu senken.
Im japanischen Markt liegt der Fokus besonders auf den Entwicklungen in den USA, aufgrund der Bedeutung und Liquidität der Märkte sowie der Bedeutung des Dollar-Yen-Paarers während der asiatischen Handelszeiten. Der Yen fiel um 0,8% auf 152,85 pro Dollar in Tokio und zeigte damit Schwankungen zwischen Gewinnen und Verlusten.
Trump konnte Erfolge in den Staaten Florida, Arkansas, Alabama, Missouri und South Carolina verbuchen, während Harris Massachusetts, New Jersey, Vermont, Illinois und Maryland gewann. Laut Charu Chanana von Saxo Markets könnten erste Ergebnisse Trumps Chancen verbessern, das Rennen bleibt jedoch offen. Das größte Risiko für die weltweiten Aktienmärkte wäre ein demokratischer Durchmarsch oder ein umstrittenes Wahlergebnis.
Die implizite Volatilität der Übernachtoptionen für das Dollar-Yen-Paar stieg auf 36,5% und nähert sich den Jahreshöchstständen, die im August erreicht wurden. Der Nikkei-Index stieg um 1,3%, während der Topix-Index um 1,1% zulegte, mit Gewinnen in Finanz- und Chipaktien. Zugleich fielen die japanischen 10-jährigen Staatsanleihen-Futures um fünf Ticks, während die Benchmark-Anleiherendite bei 0,935% unverändert blieb.
Seit dem Einbruch beider Indizes im August bleibt das Vertrauen der Anleger gedämpft. Das andauernde Abrutschen des Yens nährt importierte Inflation, was den Druck auf die japanische Zentralbank erhöht, die Zinsen anzuheben. Diese Entwicklungen belasten zudem die Liberaldemokratische Partei, die nach einem Verlust der Mehrheit im Unterhaus eine neue Koalition bilden muss.