Nach einem Rückschlag im Vorjahr hat Japan einen Triumph in der Raumfahrt zu vermelden: Die neu konzipierte Trägerrakete H3 hat ihre Feuertaufe bestanden. Vom südwestlichen Tanegashima Space Center startete die Rakete am Wochenende erfolgreich in den azurblauen Himmel, an Bord eine Satelliten-Dummylast und zwei Miniatur-Satelliten. Diese Mission markiert einen Wendepunkt für die Raumfahrtagentur JAXA, die ihre Fähigkeiten zur Raumfahrzeugbeförderung unter Beweis stellen möchte.
Die ursprüngliche Zuverlässigkeit der H3 stand nach Problemen bei einem früheren Startversuch in Frage. Damals hatte eine mangelnde Zündung der zweiten Stufe zum Abbruch der Mission geführt. Eine umfangreiche Nachjustierung des Zündsystems ebnete den Weg für den diesmaligen erfolgreichen Start und Eintritt in die vordefinierte Umlaufbahn.
Die H3-Rakete, die über drei Jahrzehnte nach der altbewährten H2A-Rakete entwickelt wurde, verspricht erhöhte Leistungsfähigkeit zu geringeren Kosten bei gesteigerter Sicherheit. Die längst etablierte H2A soll bereits im nächsten Geschäftsjahr, welches im April angebrochen ist, in den Ruhestand geschickt werden.
Bei der Kapitulation des ersten H3-Prototyps waren nicht nur technische Defizite, sondern auch zahlreiche Entwicklungsverzögerungen beteiligt. JAXA ließ verlautbaren, dass die nun gestartete Rakete dank einer verbesserten Version des Zündsystems keine solchen Misserfolge erleiden sollte. Japan hegt große Ambitionen mit seiner H3-Rakete, um sich einen beachtlichen Anteil am wettbewerbsintensiven Markt für Satellitenstarts zu sichern. Ferner soll die Rakete, die in einem achtjährigen Entstehungsprozess fruitionierte, als Vehikel für unbemannte Frachttransporte zur ISS im Rahmen des von Amerika angeführten Artemis-Programms dienen.
Diese erfolgreiche Demonstration technologischer Fortschritte und Zuverlässigkeit stärkt Japans Stellung in der globalen Raumfahrtindustrie und verspricht, die Nation als ernstzunehmenden Konkurrenten im Wettlauf um die Sterne zu etablieren.