Die japanische Raumfahrtagentur Jaxa hat am Freitagabend verkündet, dass ihre unbemannte Sonde "SLIM" (Smart Lander for Investigating Moon) erfolgreich den Mond erreicht hat. Allerdings gibt es möglicherweise Schwierigkeiten bei der Landung, die derzeit noch analysiert werden. Es ist noch unklar, ob die Sonde intakt ist und ob sie in der Lage sein wird, Daten zur Erde zu senden. Laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo besteht jedoch weiterhin Kommunikationsmöglichkeit mit "SLIM".
Falls die Mission erfolgreich ist, wäre Japan das fünfte Land nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA, China und Indien, dem eine sanfte Landung auf dem Mond gelungen ist. "SLIM" wurde im September letzten Jahres an Bord einer japanischen Trägerrakete vom Typ H2A vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima aus gestartet.
Im April 2020 scheiterte ein japanisches Privatunternehmen bei einer ähnlichen Mondmission. Als Grund dafür gab die Firma Ispace eine fehlerhafte Höhenberechnung des Landegeräts an. Vor kurzem, Anfang letzter Woche, misslang auch dem US-Unternehmen Astrobotic die Mission, den Lander "Peregrine" auf den Mond zu bringen. Es wäre die erste private Mondlandung überhaupt gewesen. Der Start der US-Mission verlief reibungslos, allerdings kam es dann zu Problemen mit dem Antriebssystem. Den Betreibern von Astrobotic zufolge ging der Kontakt zur Kapsel am Donnerstag verloren. Sie geht davon aus, dass die Kapsel - wie geplant im Falle des Scheiterns der Mondmission - über dem Südpazifik abgestürzt ist und in der Erdatmosphäre verglüht ist.