14. Dezember, 2024

Wirtschaft

Janet Yellen warnt vor überstürzten Änderungen in der Bankenaufsicht

Janet Yellen warnt vor überstürzten Änderungen in der Bankenaufsicht

In einer eindringlichen Ansprache forderte US-Finanzministerin Janet Yellen die künftige Trump-Administration auf, die bestehenden Regelungen zur Kapitalausstattung, Liquidität und Risikobereitschaft amerikanischer Banken nicht leichtfertig zu ändern. Auch wenn das aktuelle Aufsichtssystem nicht perfekt sei und die Reduzierung der regulatorischen Belastung legitim erscheine, warnte Yellen vor drastischen Maßnahmen, die die notwendige Kontrolle und die derzeitige Einlagensicherung gefährden könnten. Yellen, die seit Januar 2021 im Amt ist, betonte die Bedeutung eines gut funktionierenden Überwachungssystems zur Vermeidung von Bankenkrisen. Ihre Besorgnis gründet sich auf Berichte, wonach das Übergangsteam von Donald Trump die Möglichkeit erkunde, führende Bankenregulierungen in Washington zu reduzieren oder gar zu eliminieren. Dies könnte das empfindliche Gleichgewicht, das in den letzten Jahrzehnten zur Überwachung des Bankwesens geschaffen wurde, gefährden. Die wiederholten Klagen von Bankern über Überregulierung sind kein neues Phänomen. Yellen wies darauf hin, dass es durchaus Bereiche gebe, in denen die regulatorischen Belastungen überdacht werden könnten. Dennoch sei eine angemessene Regulierung der Banken von entscheidender Bedeutung, um ein stabiles Finanzsystem zu gewährleisten. Die gescheiterten Banken, wie Silicon Valley Bank und Signature Bank im März 2023, seien mahnende Beispiele für die Folgen unangemessener Beaufsichtigung. Yellen hob die Lehren aus über einem Jahrhundert Bankgeschichte hervor: Eine angemessene Regulierung und Aufsicht seien essenziell, um das Risiko von Bankpleiten zu minimieren. Die Einlagensicherung spiele eine zentrale Rolle, um Vertrauen zu schaffen, und es müsse ausreichende Liquidität vorhanden sein, um Banken in Notlagen zu stützen.