Hinter den Kulissen eines laufenden Rechtsstreits um eine unterschlagene Milliarden-Strategie bei Indien-Optionen profitiert Jane Street Group von steigenden Gewinnen. Die Klage gegen zwei ehemalige Händler und Millennium Management zieht Aufmerksamkeit auf sich, nachdem gute Resultate erzielt wurden, gerade als die Händler zu einer anderen Investmentgruppe wechselten.
Im April bezichtigte Jane Street die Händler Doug Schadewald und Daniel Spottiswood sowie Millennium Management des Diebstahls ihrer wertvollen Handelsstrategie, die zu erheblichen Verlusten geführt habe. Die Verteidigung entgegnet jedoch, dass Jane Streets Indien-Optionen-Team nach dem Abgang der Händler Rekordergebnisse erzielt habe. Richter Paul Engelmayer forderte das Unternehmen auf, bis zum 29. Oktober Klarheit darüber zu schaffen, wie die Verlustansprüche berechnet werden.
Ein Streitpunkt bleibt die Offenlegung interner finanzieller Details, die das verschlossene Unternehmen im Zuge des Prozesses unweigerlich aufdecken könnte. Auch Millennium soll detaillierte Gewinnberichte vorlegen. Schadewald und Spottiswood bestreiten, Betriebsgeheimnisse entwendet zu haben, und argumentieren, dass die Klage hauptsächlich als Einschüchterungstaktik gedacht sei.
In umstrittenen Mitteilungen äußerte Jane Street, dass die Profite aus der besagten Strategie im März um 50 Prozent gesunken seien, was nur durch einen bedeutenden Konkurrenten erklärbar sei. Laut Verteidigung erlebte Jane Street jedoch von April bis Juni die profitabelsten Monate in diesem Marktsegment.
Obwohl Jane Street weiterhin Gewinne verbucht, argumentiert das Unternehmen, dass die "entgangenen zusätzlichen Profite" durch das angebliche Fehlverhalten rechtmäßigerweise beansprucht werden könnten. Gerichtseinreichungen zeigen, dass Millennium mit einer ähnlichen Strategie ebenso von beachtlichen Gewinnsteigerungen profitierte.
Das Interesse an dem rasch wachsenden Markt für Indien-Optionen ist ungebrochen, mit anderen großen Spielern wie Citadel Securities und Jump Trading im Rennen. Die indische Wertpapieraufsicht setzt inzwischen auf den Schutz von Kleinanlegern in diesem volatilen Umfeld.