24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Jamie Dimon bleibt neutral: JPMorgan-Chef ohne Wahlempfehlung

Jamie Dimon bleibt neutral: JPMorgan-Chef ohne Wahlempfehlung

Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, sorgt erneut für Gesprächsstoff, während er die politische Bühne in Washington betritt. Inmitten der angespannten Vorwahlphase bleibt Dimon seiner zurückhaltenden Linie treu und gibt abermals keine Wahlempfehlung ab. Da bis zum Wahltag nur noch elf Tage verbleiben, schwinden die Chancen auf eine öffentliche Stellungnahme weiter.

Im Rahmen einer Konferenz des Institute of International Finance betonte Dimon die Bedeutung von Zusammenarbeit in der Politik. Dabei erwähnte er weder Kamala Harris noch Donald Trump namentlich. Ein Insider bestätigte, dass Dimon bislang weder privat noch öffentlich einen der beiden Kandidaten unterstützt habe, jedoch in privaten Gesprächen Kamala Harris leicht favorisiere, wie die New York Times kürzlich berichtete.

Der charismatische Banker ist bekannt für seine kritischen Äußerungen über die politische Kultur in den USA. „Gegenseitiges Anschreien bringt nichts. Unüberlegte Politiken sind nicht zielführend," so Dimon, der damit seine bereits im Washington Post geäußerten Ansichten wiederholte. Diese pointierten Einschätzungen verleihen dem erfahrenen Banker eine gewichtige Stimme im politischen Diskurs, besonders da Rund um die Wirtschaftspolitik die Gemüter erhitzt sind.

Die Wahlkampf-Teams von Harris und Trump haben sich derweil zu Dimons möglicher Wahlempfehlung bedeckt gehalten. Ein früherer Versuch des Trump-Lagers, Dimon über Social Media als Unterstützer darzustellen, entpuppte sich rasch als Irrtum.

Dimons Verhältnis zu Trump ist seit langem ambivalent. Nach der Kritik an Trump im Nachgang zum 6. Januar, überraschte Dimon in einem CNBC-Interview mit lobenden Worten zu Trumps Wirtschaftspolitik. Diese Wechselhaftigkeit macht deutlich, dass Dimons Interessen möglicherweise auch über die Wahl hinaus ausgedehnt sind, insbesondere angesichts seiner unklaren Zukunftspläne bei JPMorgan.

Sein angekündigter Rückzug aus dem operativen Geschäft des Finanzgiganten heizt die Spekulationen um seine Nachfolge weiter an. Seine jüngsten Andeutungen, dass der Ruhestand näher rückt, haben die Neugier auf seine zukünftigen Schritte entfacht.