James Cameron, Schöpfer der Terminator-Franchise, hat sich mit dem britischen Start-up Stability AI verbündet, das auf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert ist und Hollywood für sich gewinnen will. Der erfahrene Filmemacher, der einst sagte, dass KI eines Tages seinen Job übernehmen könnte, wurde in das Board von Stability AI berufen, einer Firma, die Werkzeuge für die Erstellung von Bildern und Videos mittels Algorithmen entwickelt.
Die Berufung Camerons kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Schauspieler, Schriftsteller und Animatoren befürchten, durch KI-Bots ersetzt zu werden, die fotorealistische Videos generieren oder Stimmen nachahmen können. Im letzten Jahr führten Streiks von Hollywood-Schauspielern zur Lähmung der Film- und Fernsehindustrie, da die Sorge um den Ersatz durch Maschinen wuchs.
Cameron, bekannt für Regiearbeiten wie Titanic und Avatar, die für ihre visuellen Effekte und computergenerierten Bilder gelobt wurden, schließt sich Stability AI nur Wochen nach einer entscheidenden Finanzierungsrunde und einer großen Umstrukturierung im Führungsteam an. Stability AI, ein britischer Konkurrent des Silicon-Valley-Giganten OpenAI, ist bekannt für seine Stable Diffusion-Technologie, eine der populärsten Werkzeuge zur Erstellung von KI-Bildern. Zudem hat das Unternehmen Audio- und Video-generierende KI-Produkte entwickelt.
Allerdings hat Stability AI trotz des Rufs, das Unternehmen hinter einer Milliarde-Dollar-Bewertung im Jahr 2022 zu sein, finanziell zu kämpfen und stand in Urheberrechtsstreitigkeiten mit Künstlern. Der Gründer von Stability AI, Emad Mostaque, verließ das Unternehmen im März, während es sich um neue Finanzmittel bemühte.
Im Anschluss wurde Prem Akkaraju, ehemaliger Chef des neuseeländischen Visual Effects Unternehmens Weta FX, als neuer CEO eingestellt. Weta FX war für die Effekte in der Herr der Ringe-Trilogie und Camerons Avatar verantwortlich. Sean Parker, ehemaliger Facebook-Präsident, wurde als Chairman hinzugefügt.
James Cameron, Vorsitzender der Produktionsfirma Lightstorm, äußerte, dass die Technologie von Stability AI „neue Wege für Künstler eröffnen könnte, Geschichten auf bisher ungeahnte Weise zu erzählen“. Cameron hat auch einen kleinen Eigenkapitalanteil an Stability AI übernommen.
Trotz der Besorgnis der Schauspieler über die Bedrohung durch KI, hob der kanadische Filmemacher das Potenzial der Technologie in der Filmindustrie hervor. Anfang des Jahres sagte er der Financial Times, dass, wenn ein KI-System ausreichend fortgeschritten sei, "wer kann dann sagen, dass es kein Künstler ist?"
Gleichzeitig warnte Cameron jedoch vor den Risiken der „Vermischung von KI zu Waffen“ – wie in seinem Film Der Terminator. In dem Film wird das KI-Verteidigungssystem Skynet selbstbewusst und entfesselt nukleare Waffen gegen die Menschheit.
Sean Parker erklärte: „James Cameron ist eine Legende, sowohl wegen seiner künstlerischen Vision als Filmemacher als auch seiner Rolle als Pioniertechnologe. Ein Künstler seines Kalibers am Tisch markiert den Beginn eines neuen Kapitels für Stability AI. Wir sind unglaublich gespannt auf das grenzenlose Potenzial für kreative Zusammenarbeit zwischen generativen Medienplattformen und der künstlerischen Gemeinschaft.“