Jaguar, die traditionsreiche britische Automobilmarke, steht im Zentrum heftiger Diskussionen, nachdem sie in Miami ihr neues Elektroauto vorstellte und dabei eine umstrittene Markenauffrischung präsentierte. Mit der Einführung des Type 00, einer eleganten elektrischen Limousine, machte Jaguar am Montag eine klare Ansage: Die Zukunft gehört einer jüngeren Generation. Die Fahrzeuge, die in den auffälligen Neonfarben 'Miami Pink' und 'London Blue' präsentiert wurden, sollen eine neue Kundenschicht ansprechen und werden knapp unter 100.000 Pfund erhältlich sein. Diese kühne Designentscheidung findet jedoch nicht bei allen Anklang – insbesondere nicht bei den konservativen Kritikern, die der Marke in den letzten Wochen stark zusetzten. Die erneuerte Markenstrategie, die in einer kontroversen Werbekampagne mündete, erhielt nicht nur begeisterte Zustimmung. Anstatt eines vollen Showrooms gab es zunächst nur diverse, junge Models – keine Autos. Dies führte zu spitzen Bemerkungen, wie etwa von Elon Musk, der in sozialen Netzwerken fragte, ob Jaguar tatsächlich Autos verkaufe. Der Vergleich mit Bud Lights umstrittener Social-Media-Kampagne zeigt die Risiken dieses Vorhabens. Auch dort führte der Einsatz des Influencers Dylan Mulvaney zu einem Boykott und einem massiven Wertverlust. Aber für Jaguar-Chef Rawdon Glover ist die damit verbundene Aufmerksamkeit Teil der Strategie. 'Wir wollen mutig und disruptiv sein ... Wir sind offensichtlich im Gespräch', sagte Glover gegenüber Sky News. Diese Haltung stieß auf gemischte Reaktionen; Nigel Farage, Anführer der Reform U.K., prophezeite gar das Ende der Marke. Glover kontert jedoch entschlossen und betont im Times-Interview, dass nur ein Bruchteil der bisherigen Kundschaft mitzieht. Derzeit liege das Durchschnittsalter der Jaguar-Kunden im älteren Bereich, und es sei Zeit, ein vollständig neues Publikum zu gewinnen – eines, das nicht im Umfeld von Persönlichkeiten wie Mr. Farage zu finden sei.