26. September, 2024

Politik

Jack Smith plant umfassendes Plädoyer im Fall Trump

Jack Smith plant umfassendes Plädoyer im Fall Trump

Der Sonderermittler Jack Smith soll bis Donnerstag eine umfangreiche Stellungnahme im Wahlbeeinflussungsfall des ehemaligen Präsidenten Donald Trump in Washington D.C. einreichen. Dieses erweiterte Plädoyer wird als erforderlich betrachtet, um auf das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur präsidialen Immunität zu reagieren.

Smith hat die Erlaubnis beantragt, die üblichen Längenbegrenzungen für Stellungnahmen zu überschreiten und plant eine bis zu 200 Seiten umfassende Argumentation, was sofort Vergleiche zu früheren Untersuchungsberichten von Sonderermittlern wie Robert Mueller oder Robert Hur hervorrief. Dies geschieht als Reaktion auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, das Präsidenten eine weitreichende rechtliche Immunität für offizielle "verfassungsmäßige Kernhandlungen" zuspricht.

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs hat die Verfolgung Trumps wegen seiner Bemühungen, die Ergebnisse der Wahl 2020 zu kippen, erheblich erschwert. Die neue Stellungnahme bietet Smith die Möglichkeit darzulegen, dass Trumps Handlungen nicht als offizielle Handlungen gelten.

Anwalt Ty Cobb, ein ehemaliger Trump-Berater, bezeichnete die Stellungnahme von Smith als angemessen und notwendig angesichts des jüngsten Urteils. Er wies jedoch darauf hin, dass diese nicht den Umfang eines Sonderermittlerberichts haben dürfte. Cobb erklärte, dass das Plädoyer rund 180 Seiten fesselnde und unwiderlegbare Beweise umfassen werde.

James Sample, Verfassungsrechtler an der Hofstra University, stimmte zu, dass das Plädoyer angesichts der dramatischen Ausweitung der präsidialen Immunität erforderlich sei. Ein solch detailliertes und faktenspezifisches Plädoyer sei nicht nur angemessen, sondern notwendig.

Bennett Gershman von der Pace University meinte, dass viele der Dinge, die Trump unternahm, um die Wahlergebnisse zu kippen, nicht als offizielle Handlungen einzustufen seien. Er verwies auf Trumps Social-Media-Aussagen und Bedrohungen gegenüber dem ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence. Trumps Handlungen hätten keinerlei verfassungsmäßige Befugnis in Bezug auf den legislativen Zweig.

Sarah Krissoff, eine ehemalige Bundesstaatsanwältin, erwartete, dass die Frage der Schwärzungen ein Streitpunkt zwischen Anklage und Verteidigung sein könnte. David Schoen, der Trump während des zweiten Amtsenthebungsverfahrens vertrat, sieht in der Stellungnahme einen politisch kalkulierten Schritt.

Die endgültige Entscheidung über den Umfang der Schwärzungen und die Bewertung der vorgelegten Beweise bleibt bei der zuständigen Richterin. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich diese komplexe juristische Auseinandersetzung entwickeln wird.