Ein erfahrener Manager für Finnland
Sascha Bross, bekannt für seine achtjährige Tätigkeit beim finnischen Fintech Holvi, wechselt zu Ivy. Bei Holvi hatte er als Compliance-Leiter entscheidend dazu beigetragen, das Unternehmen zu einem Marktführer für Geschäftskonten auszubauen.
Nun übernimmt Bross die Position des Managing Directors der finnischen Tochtergesellschaft von Ivy.
„Mit seiner umfassenden Erfahrung im Bereich Compliance und Regulierung ist Sascha genau die richtige Verstärkung, um Ivy auf die nächste Ebene zu bringen“, sagt Ivy-Gründer Ferdinand Dabitz.
Der Fokus liegt auf Finnland, einem strategisch wichtigen Markt für Ivy. Dort hält das Unternehmen seit Anfang 2024 eine eigene Lizenz, erworben durch die Übernahme des lokalen Startups H3llo Pay.
Diese Lizenz ermöglicht es Ivy, unter dem sogenannten „Passporting“-Prinzip Finanzdienstleistungen in allen EU-Ländern anzubieten – ein zentraler Schritt für die europäische Expansion.
Ein junges Team mit großen Zielen
Gegründet 2021 von vier jungen Unternehmern, darunter Ferdinand Dabitz und Joshua Becker, bietet Ivy eine Open-Banking-API für Echtzeitzahlungen an. Das Fintech verbindet Unternehmen direkt mit mehr als 5.000 Banken in 28 Ländern, wodurch es teure Mittelsmänner im Zahlungsprozess überflüssig macht.
Die bisherigen Erfolge können sich sehen lassen: Innerhalb eines Jahres hat Ivy sein Transaktionsvolumen verzehnfacht und ist in 24 Märkte expandiert. Zu den wichtigsten Märkten zählen Deutschland, die Niederlande und Länder in Osteuropa.
Das Startup hat mittlerweile 30 Millionen Dollar an Finanzierung eingesammelt – darunter von prominenten Geldgebern wie Valar Ventures, Creandum und Business Angels wie N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal und Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg.
Finnland als Schlüsselmarkt
Die Entscheidung, eine Lizenz in Finnland zu erwerben, unterstreicht eine klare Strategie: Der finnische Markt gilt als Fintech-freundlich und bietet vergleichsweise schnellere Bearbeitungszeiten für regulatorische Genehmigungen als Länder wie Deutschland.
„Die deutsche Bafin hat zwar hohe Standards, aber für junge Startups sind die langen Genehmigungsprozesse oft ein Hindernis“, erklärt Dabitz. Finnland, Litauen und Irland haben sich daher zu beliebten Alternativen entwickelt.
Mit der neuen Lizenz hat Ivy nun die Möglichkeit, eigene Finanzprodukte ohne Partner zu entwickeln und anzubieten. Das erleichtert nicht nur die Skalierung, sondern erhöht auch die Kontrolle über die angebotenen Dienstleistungen.
Bross wird sich insbesondere darauf konzentrieren, die regulatorischen Beziehungen weiter auszubauen und das Geschäft in Finnland zu stärken.
Ein dynamischer Markt mit Potenzial
Die Konkurrenz im Bereich Payment-Fintech ist groß. Neben etablierten Playern wie Sumup oder dem Kreditkartenanbieter Pliant, die ebenfalls auf EU-Lizenzen in Ländern wie Litauen oder Finnland setzen, sieht sich Ivy mit einer wachsenden Zahl an Wettbewerbern konfrontiert.
Doch das junge Berliner Startup hebt sich durch seine klare Fokussierung auf Echtzeitzahlungen und API-basierte Lösungen ab.
Das Unternehmen setzt zudem auf ein „Asset-light“-Modell, das teure physische Infrastruktur vermeidet und stattdessen auf smarte Technologie setzt.
„Wir glauben, dass die Zukunft des Zahlungsverkehrs in einer flexiblen, skalierbaren und kosteneffizienten Infrastruktur liegt“, sagt Dabitz.
Prominente Unterstützung und ehrgeizige Pläne
Mit einer Mischung aus technologischem Fokus, regulatorischer Expertise und prominenter Unterstützung von Investoren wie Peter Thiel und Nico Rosberg hat Ivy das Potenzial, eine Schlüsselrolle im europäischen Fintech-Sektor einzunehmen.
Für Bross ist der Wechsel zu Ivy eine Rückkehr zu seinen Wurzeln: „Ich sehe großes Potenzial, Ivy auf eine ähnliche Erfolgsspur wie Holvi zu bringen“, sagt der neue Managing Director. „Finnland ist nur der Anfang – wir haben große Pläne für ganz Europa.“
Das könnte Sie auch interessieren: