ITV trotzt Streiks: Umsatzeinbrüche und Einsparmaßnahmen als Antwort auf Branchenherausforderungen

Der globale Welleneffekt der Streiks von Schauspielern und Autoren im Jahr 2023 hinterlässt weiterhin deutliche Spuren in der Unterhaltungsbranche. Auch der britische Fernsehsender ITV, bekannt für Programme wie "Joan" mit Sophie Turner und "Mr Bates v the Post Office", bleibt von den Folgen nicht verschont und meldet aktuell einen Rückgang des Gruppenumsatzes um 8%, von 2,9 Milliarden Pfund auf 2,7 Milliarden Pfund im dritten Quartal. Dies sei teilweise auf die Streikwirkungen zurückzuführen, die den Programmschedule beeinflusst haben. Der Produktionszweig von ITV, die ITV Studios, verzeichnete im selben Zeitraum einen Umsatzrückgang um 20%, von 1,5 Milliarden Pfund auf 1,2 Milliarden Pfund. Dieser Rückgang resultiere laut aktuellem Finanzbericht unter anderem aus der Verschiebung von Einnahmen in Höhe von rund 80 Millionen Pfund von 2024 auf 2025 sowie der reduzierten Nachfrage von europäischen Free-TV-Sendern. Da ITV werbefinanziert ist, war der Werbeumsatz im dritten Quartal stabil, obwohl für das vierte Quartal durch die erwartete Unsicherheit bezüglich des ersten Budgets der neuen Labour-Regierung eine Beeinträchtigung vorhergesagt wird. Auf das gesamte Jahr gerechnet erwartet das Unternehmen jedoch einen Anstieg der Werbeeinnahmen um etwa 2,5% im Vergleich zu 2023. Als Konsequenz plant ITV weitere Kostensenkungen in Höhe von 20 Millionen Pfund, wobei die Hälfte der Einsparungen durch reduzierte Programmkosten realisiert werden soll. Diese Maßnahmen stehen in Ergänzung zu einem bereits angekündigten Einsparungspaket von 40 Millionen Pfund, das durch Umstrukturierungen und Effizienzsteigerungen erreicht werden soll. ITV-CEO Carolyn McCall zeigt sich trotz der Herausforderungen positiv: "ITV Studios entwickelt sich gut, obwohl der Streik der Autoren und ein schwächerer Markt von Free-TV-Sendern erwartet wurden. Unser Kostensparprogramm verläuft erfolgreich, und mit den heutigen Einsparungen stärken wir unser Vertrauen in einen Profitzuwachs dieses Jahr."