16. Oktober, 2024

Politik

Italienischer Kulturkampf: Politische Einflüsse auf der Frankfurter Buchmesse

Italienischer Kulturkampf: Politische Einflüsse auf der Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse, stets ein Schaufenster für internationale Literatur und kulturellen Austausch, erlebt dieses Jahr eine brisante Diskussion über die politische Einflussnahme Italiens auf die Kultur. In Italien steht seit zwei Jahren Giorgia Meloni an der Spitze der Regierung, die nach außen hin versöhnlich wirkt, im Inneren jedoch strenge Kontrolle übt. Diese Diskrepanz zeigt sich unter anderem in der überraschenden Entscheidung des italienischen öffentlich-rechtlichen Senders Rai, eine Rede des renommierten Faschismusexperten Antonio Scurati abzusagen. Die Maßnahme weckt Bedenken hinsichtlich einer schleichenden Gleichschaltung von Medien und Kultur. Kritik wird auch laut, da der prominente Journalist und Mafiaexperte Roberto Saviano nicht Teil der offiziellen italienischen Delegation zur Buchmesse ist. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, auf Einladung seines deutschen Verlags Hanser präsent zu sein. Diese Vorfälle deuten auf einen gezielten Eingriff der italienischen Regierung in den Kulturbetrieb hin, der strategisch schrittweise erfolgt und Kritik von diversen Seiten erregt. Der Kulturkampf in Italien und seine Implikationen werfen Fragen auf und sollten auch außerhalb des Stiefelstaats Beachtung finden.