08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Italienische Subunternehmen im Fokus: Boeing 787 Dreamliner von fehlerhaften Materialien betroffen

Italienische Subunternehmen im Fokus: Boeing 787 Dreamliner von fehlerhaften Materialien betroffen

Ermittler haben entdeckt, dass zwei italienische Subunternehmen minderwertige und nicht konforme Formen von Titan und Aluminium für bestimmte Teile des Boeing 787 Dreamliners verwendeten. Das Vorgehen brachte zwar Kosteneinsparungen, gefährdete jedoch die Sicherheit der Flugzeuge. Diese Enthüllungen stammen aus einer laufenden Untersuchung, die bereits im Jahr 2021 initiiert wurde, als Boeing Unregelmäßigkeiten bei von Unterauftragnehmern des staatlich kontrollierten Luft- und Raumfahrtkonzerns Leonardo gelieferten Titanbauteilen feststellte.

Die italienischen Staatsanwälte fanden heraus, dass anstelle der vorgeschriebenen Titanlegierung reines Titan und unpassende Aluminiumlegierungen für die Herstellung struktureller Flugzeugkomponenten verwendet wurden. Dies führte dazu, dass Boeing eine außergewöhnliche Wartungskampagne für die betroffenen Flugzeuge startete, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu mindern.

Unterstützung erhielten die italienischen Finanzpolizei und Staatsanwälte von der US-Justizbehörde und dem FBI. Sowohl Leonardo als auch Boeing zeigten sich kooperativ bei der Identifikation der nicht konformen Teile. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen die familiengeführte Manufacturing Process Specification (MPS) sowie ihr mittlerweile insolventes Vorgängerunternehmen Processi Speciali. Diese Unternehmen belieferten Leonardo mit wichtigen Bauteilen für den Rumpf des Dreamliners.

Sieben Personen und zwei Subunternehmen wurden angeklagt, darunter die Eigentümer von MPS, Antonio Ingrosso und sein Vater Vincenzo. Beide Männer sind davon überzeugt, gesetzeskonform gehandelt zu haben. Die Angeklagten erhalten noch die Gelegenheit, neue Beweise vorzulegen, bevor über eine mögliche Gerichtsverhandlung entschieden wird.