30. Oktober, 2024

Wirtschaft

Italien verhängt vorläufige Millionenstrafe gegen Amazon wegen Steuerhinterziehung

Italien verhängt vorläufige Millionenstrafe gegen Amazon wegen Steuerhinterziehung

Italien hat gegen den US-Handelsriesen Amazon eine vorläufige Geldstrafe von 121 Millionen Euro verhängt. Diese Maßnahme resultiert aus den Erkenntnissen der Mailänder Staatsanwaltschaft, die dem Unternehmen Steuerhinterziehung vorwirft. Amazon soll hohe Summen an der Steuer vorbeigeschleust haben, indem Versandaufträge über ein ausgeklügeltes Subunternehmenssystem vergeben wurden. Hierbei sei auch die systematische Ausbeutung von Arbeitskräften zu verzeichnen. Die Summe wurde gemäß einer sogenannten Notfallverordnung beschlagnahmt. In der Verordnung ist von einem "komplexen Steuerbetrug" die Rede, bei dem der Endbegünstigte einen "illegalen Rechnungsmechanismus für rechtlich nicht existierende Vorgänge gegen die Vereinbarung fiktiver Beschaffungsverträge für die Bereitstellung von Arbeitskräften nutzt". Die Ermittler betonen die Raffinesse und Undurchsichtigkeit des Systems, das Amazon nachgesagt wird. Für Amazon dürfte die Höhe der Strafe angesichts der jüngsten Geschäftszahlen kaum ins Gewicht fallen: Im letzten Quartal des vergangenen Jahres verzeichnete der Handelsriese einen Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro. In einer Stellungnahme bestritt Amazon die Vorwürfe, bekräftigte jedoch gleichzeitig seine Bereitschaft zur Kooperation mit den italienischen Behörden. Das Unternehmen betont ausdrücklich, sich stets an die geltenden Gesetze und Vorschriften zu halten.