Die Rechtsregierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat ein Verbot für die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch in Italien erlassen. Zuvor wurde der Gesetzentwurf bereits vom Senat angenommen und am Donnerstag von der Abgeordnetenkammer in Rom verabschiedet. Damit ist Italien das erste Land in Europa, das ein solches Verbot einführt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet.
Die Debatte über synthetisches Fleisch hatte sich zuletzt in Italien zugespitzt. Für die Produktion von Laborfleisch werden Stammzellen von lebenden Tieren entnommen und in einer Kulturflüssigkeit kultiviert, die aus Fetten, Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Zucker besteht. Dort vermehren sie sich und wachsen zu Muskelgewebe heran. Dies ermöglicht die Herstellung von Fleisch, ohne dass Tiere getötet werden müssen, was von Tierschützern befürwortet wird. Auch der Umweltaspekt wird oft hervorgehoben.
Politiker der Regierungsparteien zeigten sich nach der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer erfreut. Davide Bergamini, ein Politiker der Lega, betonte, dass es bei dem Verbot um den Schutz der italienischen Tradition, der Produkte und vor allem um die Gesundheit der Italiener gehe.
Die Opposition hingegen äußerte Kritik und bezweifelt die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes. Sie argumentiert, dass es möglicherweise gegen internationales Recht und europäische Vorschriften verstößt und daher einen Konflikt mit der EU-Kommission provoziert.
Verstöße gegen das Verbot sollen mit Geldstrafen von bis zu 60.000 Euro sowie der Beschlagnahmung von Ware geahndet werden.