Ein italienisches Marineschiff erreichte am Freitag den albanischen Hafen Shengjin, während Italien einen neuen Anlauf unternimmt, Asylbewerber im Ausland zu verarbeiten. Dieses Vorhaben war zuvor aufgrund rechtlicher Hindernisse ins Stocken geraten, doch die Ankunft der neuen Gruppe signalisiert einen frischen Versuch. Insgesamt acht Migranten, die in der Nähe der Insel Lampedusa gerettet wurden, fanden nun Aufnahme in Albanien.
Italien hat in seinem Bemühen, die Migrantenströme effizienter zu steuern, zwei Aufnahmezentren in Albanien errichtet. Diese Zentren, die von italienischem Personal betrieben werden, befinden sich in Shengjin und Gjader. Eine Vereinbarung mit der albanischen Regierung begrenzt die Anzahl der gleichzeitig in Albanien befindlichen Migranten auf maximal 3.000. Der erste Versuch, eine Gruppe von 16 Migranten dorthin zu bringen, scheiterte. Die Migranten mussten schnell nach Italien zurückgebracht werden, nachdem ein römisches Gericht ihre Aufenthaltsbedingungen im Balkanland als rechtlich bedenklich einstufte.
Die italienischen Medien spekulierten, dass zukünftige Versuche Migranten aus stabileren Herkunftsländern, wie Tunesien, umfassen könnten. Die ursprünglich entsandte Gruppe bestand aus Personen aus Ägypten und Bangladesch. Diese Länder hatte Italien als sicher eingestuft, um eine zügige Rückführung zu ermöglichen, jedoch wurde diese Einschätzung durch die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs infrage gestellt.
Die Rückführung der gesamten Gruppe nach Italien führte dazu, dass sie nun in Asylzentren untergebracht wurden, in denen keine besondere Bewachung stattfindet. Italien wird seine Strategie wohl weiter anpassen müssen, um binnenrechtliche und internationale Vorgaben in Einklang zu bringen.