Italiens rechtsgerichtete Regierung unternimmt einen erneuten Anlauf, um das Asylverfahren von Mittelmeer-Migranten außerhalb der EU durchzuführen, nachdem ein erster Versuch scheiterte. Ein Marineschiff der italienischen Flotte hat acht Migranten in internationalen Gewässern aufgegriffen und steuert den albanischen Hafen von Shengjin an. Diese Gruppe von Männern hatte zuvor versucht, auf irregulärem Weg nach Italien zu gelangen. Das Vorhaben, Asylanträge außerhalb der EU-Außengrenzen in Albanien zu bearbeiten, läutet für Italien eine neue Ära in der Migrationspolitik ein. Vor kurzem hatte das Land eine Gruppe von 16 Migranten nach Albanien gebracht, um dort schnelle Asylverfahren zu durchlaufen. Jedoch entschied ein Gericht zugunsten der Migranten, sie seien nach Italien zu lassen, da deren Herkunftsländer nicht als sicher eingestuft werden konnten. Die italienische Regierung, unter der Führung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, hat seither versucht, die rechtlichen Grundlagen zu ändern, indem sie eine Liste vermeintlich sicherer Herkunftsländer aktualisierte. Trotz dieser Bemühungen bleiben die ohnehin leerstehenden Lager in Albanien seit Wochen ungenutzt. Es besteht weiterhin Unklarheit darüber, ob die italienische Justiz den aktuellen Plänen abermals widerstehen wird, da bereits Gerichte in Bologna und Catania den neuen Erlass Melonis infrage gestellt haben.