Die italienische Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat ehrgeizige Pläne zur Reaktivierung der Atomenergie angekündigt. Energieminister Gilberto Pichetto Fratin erklärte gegenüber der Tageszeitung 'Il Sole 24 Ore', dass bis Ende 2027 ein geeigneter rechtlicher Rahmen für diese Energiewende geschaffen werden soll. Ziel sei es, die Atomkraft als Ergänzung zu den erneuerbaren Energien zu nutzen und somit einen ausgewogenen und nachhaltigen Energiemix für das Land sicherzustellen. Ein erster Entwurf für ein entsprechendes Rahmengesetz soll zeitnah dem Kabinett vorgelegt werden. Italien hatte sich nach der Katastrophe von Tschernobyl 1990 durch eine Volksabstimmung von der Atomenergie verabschiedet. Ein erneuter Aufschwung der Atomkraft war bereits im Gespräch, wurde jedoch nach dem Unglück im japanischen Fukushima im Jahr 2011 wieder aufgegeben. Seit Giorgia Meloni Ende 2022 ihr Amt antrat, hat ihre Regierung mehrfach das Vorhaben angekündigt, Italien zu einem nuklearen Energieplayer zu machen. Dabei wird unter anderem die mögliche Einführung kleiner modularer Reaktoren und von Fusionsreaktoren in Betracht gezogen, auch wenn detaillierte Pläne aktuell noch fehlen. Die Kritik von Oppositionsparteien und Umweltschützern an diesen Plänen ist erheblich, da sie Umwelt- und Sicherheitsbedenken ins Feld führen.