Italiens Gewerkschaften haben am Freitag einen landesweiten Streik im öffentlichen Sektor organisiert, um gegen die Haushaltspläne der Rechtsregierung in Rom zu protestieren. Besonders betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind Schulen, die Post und weitere Dienstleistungsunternehmen. Im öffentlichen Nahverkehr streiken die Mitarbeiter im ganzen Land von 9.00 bis 13.00 Uhr, was zu teils massiven Einschränkungen führt. Der Flugverkehr ist von dem Ausstand ausgenommen. Die Arbeitnehmervertreter möchten mit den Streiks ihre Kritik an der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und deren Haushaltsplänen unterstreichen. Statt Steuersenkungen voranzubringen, wie es der im letzten Monat vorgelegte Haushaltsentwurf vorsieht, fordern die Gewerkschaften mehr Investitionen in Bildung, Gesundheit und Industrie. Dem Streik im öffentlichen Nahverkehr ging ein Streit mit Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini voraus. Um den geplanten achtstündigen Streik zu verkürzen, drohte er mit erzwungener Diensteinberufung. Daher werden Busse, U-Bahnen, Trams, Züge und Fähren nur für vier Stunden stillstehen. Bereits am Freitagvormittag waren in den Städten erste Einschränkungen zu spüren. Aufgrund ausgefallener Züge wurden Ersatzbusse zwischen dem Zentrum Roms und dem Flughafen Rom-Fiumicino eingesetzt. Neben den Streiks werden im Laufe des Tages mehrere Demonstrationen stattfinden. 'Wir gehen auf die Straße, um die Löhne zu erhöhen und gegen einen Haushalt zu kämpfen, der die dramatische Verarmung der Arbeiter und Rentner nicht stoppt und jungen Menschen keine Zukunft bietet', sagte Maurizio Landini, Chef des Gewerkschaftsverbands CGIL.