Das italienische Unternehmen Italgas hat ehrgeizige Wachstumsziele verkündet und plant mit einem neuen Strategieplan bis 2030 einen Gewinn von nahezu 3 Milliarden Euro zu erzielen. Dies steht im Zusammenhang mit der kürzlich vereinbarten Übernahme des Rivalen 2i Rete Gas, die das Unternehmen zum größten Betreiber von Verteilungsnetzen in Europa machen wird.
Italgas prognostiziert für 2030 ein Ergebnis von 2,8 Milliarden Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und sieht eine Dividendenpolitik vor, die eine Ausschüttungsquote von 65% vorsieht und ein jährliches Wachstum von mindestens 5% sichern soll. Trotz kurzfristig gestiegener Aktienkurse an der Mailänder Börse gingen die Kursgewinne später wieder verloren.
Nach dem Geschäft mit 2i Rete Gas plant Italgas Investitionen in Höhe von insgesamt 15,6 Milliarden Euro, was eine Erhöhung um 7,5 Milliarden Euro im Vergleich zum vorherigen Plan bedeutet. Die Investitionen sollen vor allem die Bereiche Verteilung, Wasserwirtschaft und Energieeffizienz umfassen. Ebenso strebt Italgas an, über ihre Tochtergesellschaft Enaon, künftig eine Milliarde Euro in Griechenland zu investieren, das sind 100 Millionen Euro mehr als zuvor geplant.
Der Erwerb von Aktien an 2i Rete Gas von den bisherigen Eigentümern F2i SGR und Finavias wird mit einem Unternehmenswert von 5,3 Milliarden Euro bewertet. Der Abschluss des Kaufs ist für die erste Jahreshälfte 2025 vorgesehen, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Die Finanzierung erfolgt durch ein Brückenfinanzierungskonzept, arrangiert von JPMorgan, das durch eine Kapitalerhöhung von 1 Milliarde Euro refinanziert werden soll.