Die Zuverlässigkeit des bargeldlosen Bezahlens wird derzeit bundesweit auf eine harte Probe gestellt: Eine technische Störung bei einem internationalen IT-Dienstleister sorgt für erhebliche Probleme bei der Nutzung von Kredit-, Debit- und Girokarten an Supermarktkassen und Bankautomaten. Noch ist unklar, wie lange die Einschränkungen anhalten werden. Laut der Deutschen Kreditwirtschaft gibt es derzeit nur eingeschränkte Möglichkeiten, mit Girokarten Bargeld abzuheben. Bei Kredit- und Debitkarten bestehen vereinzelt zusätzliche Schwierigkeiten, auch im Ausland. Diese Störungen sind nicht auf bestimmte Banken oder Sparkassen beschränkt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigte die Störungen bei mehreren Finanzinstituten und betonte, dass es keinen Hinweis auf eine Cyberattacke gibt. Man stehe in engem Austausch mit den betroffenen Akteuren und Behörden, um das Problem schnellstmöglich zu lösen. Hintergrund der Panne ist ein technisches Problem beim US-Unternehmen First Data, das zum Konzern Fiserv gehört. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass man gemeinsam mit den Zahlungssystembetreibern mit Nachdruck an der Lösung arbeite und die Kunden zeitnah informieren werde. Solche Störungen sind zwar selten, treten aber immer wieder auf. Im Mai dieses Jahres gab es bereits ähnliche Probleme aufgrund von Softwarefehlern. Der Fachanwalt David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW empfiehlt derzeit, sich mit ausreichend Bargeld zu versorgen, um nicht im Alltag eingeschränkt zu sein. Auch der Einzelhandel ist betroffen, wie Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, erklärte. Die Händler sind gefordert, ihre Kunden rechtzeitig über die eingeschränkten Zahlungsoptionen zu informieren, um böse Überraschungen an der Kasse zu vermeiden. Unsicherheit bei den Kunden könne dazu führen, dass Einkäufe verschoben werden, was wiederum negative Auswirkungen auf die Umsätze habe.