03. Oktober, 2024

Märkte

Ist der Börsengang wieder im Aufwind? Wie britische Immobilienunternehmen den neuen Zinsbedingungen trotzen

Ist der Börsengang wieder im Aufwind? Wie britische Immobilienunternehmen den neuen Zinsbedingungen trotzen

In einer spannenden Wende des Immobilienmarktes gewinnen börsennotierte Vermieter gegen Private-Equity-Firmen an Boden. Diesem Trend folgend konnte British Land kürzlich stolze 300 Millionen Pfund von Aktionären einwerben, um einen Einzelhandelsdeal zu finanzieren. Es war der erste derartige Schritt des Unternehmens seit über einem Jahrzehnt. CEO Simon Carter führt diese Entwicklung auf gestiegene Schuldenkosten zurück, die das Spielfeld für die öffentlichen Märkte neu geordnet hätten.

Carter hob hervor, dass die Zeit extrem niedriger Zinsen private Investoren begünstigt habe, die sich durch den Einsatz von Fremdkapital oft einen Vorteil verschafften. Diese Zeiten seien nun vorbei, und börsennotierte Gesellschaften wie British Land schöpfen aus der Fähigkeit, Kapital schnell über die Börse aufzunehmen, während Private-Equity-Firmen auf langwierige Mittelbeschaffungsprozesse angewiesen sind.

Interessanterweise konnte British Land durch den neuesten Deal sieben Einzelhandelsparks von Brookfield erwerben. Diese Akquisition ergänzt ein zuvor von Hammerson und Nuveen erworbenes Portfolio, das während der Pandemie-Unsicherheit gekauft wurde. Die Wahl fällt bewusst auf Einzelhandelsparks am Stadtrand, die als Unterstützungszentren für den Online-Handel dienen.

Dennoch bleibt der Markt herausfordernd. Die kürzlichen Wertsteigerungen im Einzelhandel wurden durch Rückschläge im Bürobereich und in der Logistik für British Land ausgeglichen, wodurch sich das Gesamtportfolio als stabil, aber nicht wachsend erweist. Die neu erworbenen Parks, die von Cornwall bis Schottland reichen, sind fast vollständig vermietet und beinhalten Anker-Mieter wie M&S und Sainsbury's.

Während die Aktien von British Land in jüngster Zeit um fast 14 Prozent gestiegen sind, blicken Experten von Green Street positiv auf das Aushandeln des Kapitaleinschlags, obwohl er mit einem Abschlag auf den Aktienkurs der Liegenschaften erfolgte. Die Analysten sehen strategische Vorteile durch die Effizienzen im Ausbau des Einzelhandelspark-Portfolios und die Stärkung bestehender Immobilien zur Risikominderung neuer Entwicklungen.